Kurz nachdem Pfeffer als Sieger hervorgegangen war, erschien sein Solodebüt-Album „I Don’t Mind“, das sich in den deutschsprachigen Charts platzieren konnte, ebenso die Singleauskopplung „I’m Here“.
Das nun vorliegende „Waking Life And Fading Pictures“ hat Pfeffer mit seiner Band im Hamburger Home Studio eingespielt unter der Leitung von Achim Lindermeir (Itchy Poopzkid) und Dave Anderson (Sportfreunde Stiller), die erstmals gemeinsam produzierten. Den Albummix übernahm Oliver Zülch. David Pfeffer hat die vorliegenden Songs mit seinem Gitarristen Martin Schucker, Keyboarder Jan Link und zwei weiteren Musikern geschrieben.
Wer David Pfeffer von jener X-Factor Staffel kennt, schätzt ihn natürlich als grundsoliden, durchaus sympathischen Typ ein, der auch eine durchschnittlich gute Stimme hat. Nicht mehr und nicht weniger. Dabei waren und sind bei ihm immer seine Vorbilder bzw. Inspirationsquellen herauszuhören. Eine Tatsache, die auch bei vielen anderen Interpreten hervorscheint. Die Kunst, daraus dennoch eigene und unverwechselbare Songs zu kreieren, beherrscht David Pfeffer leider nicht. Während Bands wie Keane, Coldplay oder Crowded House, die alle bei Pfeffer wiederholt durchschimmern, leider nur noch schlechte Kopien von sich selbst fabrizieren, reproduziert er wiederum diese. Der Aufguss vom Aufguss sozusagen.
Dabei ist das Ganze eine gut produzierte, klanglich einwandfreie Platte geworden, die jedoch im Middle Of The Road Pop stecken bleibt, aber anspruchsvoller Brit-Pop sein will. Das Bemühen und Ringen um den richtigen Ton nimmt der Hörer immer mit wahr. Dass Pfeffer ein netter Kerl ist, schimmert ebenso durch wie die Harmlosigkeit seiner Songs. Damit will Pfeffer sicherlich über die Club-Touren hinauskommen, die er bisher bestritt. Es bleibt anzuzweifeln ob er dies mit „Waking Life And Fading Pictures“ schaffen wird. Das Alternative/Independent Publikum wird ihn nicht annehmen und für die großen Bühnen hat er das Songmaterial nicht. Der Fluch, dass sogenannte Casting-Stars nur eine Saison tanzen, dürfte auch an David Pfeffer nicht vorüber gehen.