Auf jenem Label erscheint nun Donovans Debütalbum mit dem Titel „WOT“, bei dem zwar noch einige Sic Alp Elemente aufblitzen, das ansonsten aber genug Eigenständigkeit mitbringt. Diese lässt sich bereits beim Auftakt „New Fieldhand Bop“ heraushören. Alleine mit Gesang, Akustikgitarre und Tamburin versteht es Donovan, einen spannenden Psychedelic-Blues-Folk-Song zu kreieren. Danach kommt auf „Lost Wot“ eine Stromgitarre sowie Hall und Zweitstimme hinzu. Damit setzt er sich ins weite Feld zwischen Syd Barrett und Jorma Kaukonen, ohne nun nach einem davon zu klingen. Vielmehr entwickelt Donovan von Song zu Song dieses minimale Konzept weiter, ohne dabei in ein allzu monotones Fahrwasser zu geraten.
Jenes semi-akustische Konzept über die volle Albumlänge auszugestalten, gelingt dem Kalifornier wiederholt. Dabei lebt seine Singstimme von rauen und sanften Phrasierungen, in ihr schwingt Rock’n’Roll, Folk und Blues gleichermaßen. Diese Spielarten verschmelzen auch in seinem Gitarrenspiel. Mit dem Charme einer One-Man-Band und zuweilen einer Nonchalance in der Stimme, die auch Johnny Thunders oder Nikki Sudden auszeichnete, singt Mike Donovan beispielsweise auf „Do Do Ya?“, wobei er ohne jenen speziellen Twang der Genannten seine komplexen Texte formt.
Auf „Sic Ballad“ rumpelt ein – wie der Titel bereits andeutet – Sic Alps Schlagzeug, einer der wenigen Songs bei dem Drums zum Einsatz kommen. Auf dem instrumentalen „Baroque Ass“ ersetzt die Mundharmonika den Gesang, der auf dem Slidegitarren-Song „Sexual Reassignment Surgery Blues“ wieder ins Zentrum rückt. Wiederholt schwingt auch die schlampige Slacker-Attitüde der Sic Alps in Donovans Solodebüt mit, ein Umstand, der dem Album gut tut und ihm die eigene Note beibringt. Dennoch versteht er es auch emotional zu berühren, „Still in Town“ ist hierfür das beste Beispiel. Im Gesamten betrachtet also ein guter Einstand für den Kalifornier als Solointerpret.