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Bastille – Live im Docks, Hamburg

An die französische Revolution denkt der Großteil der Jugendlichen sicher nicht mehr als Erstes, wenn das Stichwort Bastille fällt. Grund dafür ist die vierköpfige Indie-Rockband aus London, die sich wegen des Geburtsdatum des Sängers Dan Smith für diesen Bandnamen entschieden haben.

In Großbritannien bringen sie schon etwas länger die (überwiegend weiblichen) Fans zum Kreischen und auch Deutschland stehen die vier Jungs weit oben. Insgesamt drei Konzerte spielten sie hierzulande (Herford, Hamburg, München) im November und auch für nächstes Jahr sind fünf weitere Städte geplant.

Im Hamburger Docks versammeln sich am gestrigen Montag rund 1.000 Anhänger der britischen Band und somit war das Konzert komplett ausverkauft. Die Vorband To Kill A King wärmt das Publikum mit einer 30-minütigen Setlist auf und hat wohl den ein oder anderen neuen Fan für sich gewinnen können, da sie einen ähnlichen musikalischen Pfad einschlagen wie der Hauptact selbst.

Nachdem eine mindestens genauso lange Umbaupause von statten geht, ist es nun endlich soweit. Bastille betreten lässig die Bühne und das Publikum fängt an zu jubeln, noch bevor irgendein Ton zu hören ist.

Auftakt ist das Lied ,,The Silence”, doch Stille ist hier das falsche Wort: Jeder fängt an mitzusingen und man sieht die Schüchternheit des Sängers durch ein Lächeln verschwinden. Zwei weitere Songs folgen (,,Things We Lost In The Fire” und “Overjoyed”) und spätestens nachdem diese gespielt wurden, ist das Eis gebrochen. Man sieht, wie wohl sich die Band fühlt und nun scheint das Spring- und Mitsingfieber auch alle anderen im Raum gepackt zu haben.

Das Publikum wird begrüßt, es wird ein wenig erzählt, was die letzten Tage so getrieben wurde (geklatscht wird außerdem für das St.Pauli-Shirt des Schlagzeugers) und dann geht es auch schon mit dem nächsten Song weiter. Dieses Schema wiederholt sich den ganzen Abend bis zum Schluss.

Für ihre erste Hitsingle ,,Flaws” hat sich die Band etwas ganz Pfiffiges ausgedacht: Dan Smith geht während des Songs durch die kreischende Menge und ist buchstäblich zum Anfassen nah. Das erfreut die weibliche Zielgruppe sehr.

Selbst zwei neue Songs (,,Skulls” und ,,The Draw”) werden gespielt, die auf dem aktuellen Album ,,All This Bad Blood” zu finden sind. Dass einige bei diesen Songs textsicher sind, verwundert etwas, da diese ja noch nicht offiziell erhältlich sind, aber ich genieße sie trotzdem, ohne mitsingen zu können.

Und was kommt raus, wenn man ,,Rhythm Is A Dancer” und ,,Rhythm Of The Night” mixt? Ein super Coversong namens ,,Of The Night”. Dieser war schon vorab im Internet zu finden und ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich begeistert davon war. Als allerdings die erste Note gespielt wird und Dan anfängt zu singen, ist es um mich geschehen. Dieser Song macht einfach gute Laune und war einer der besten Liveperfomances dieses Abends.

Der Abend neigt sich dem Ende zu und Bastille haben die Bühne bereits verlassen. Doch das kann es natürlich nicht gewesen sein! Das gesamte Publikum will mehr und singt in einer Endlosschleife ,,Eh e-o e-o, eh e-o e-o” und wird erhört. Die Band kommt noch einmal raus und spielt als Zugabe mit der Vorband ihren großen Hit ,,Pompeii”.

Langeweile war an diesem Abend eindeutig fehl am Platz und die vier Briten werden nächstes Jahr Deutschland wahrscheinlich noch umso mehr rocken!

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