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Another Sky – I Slept On The Floor

Die Londoner Newcomer von Another Sky haben vor allem einen Trumpf: ihre Frontfrau. Es ist die Stimme von Catrin Vincent, die einem von dem Debütalbum “I Slept On The Floor” in Erinnerung bleiben wird – eher vielleicht als die Songs.

Diese so unbeschreiblich charakteristische Stimme, die nicht selten ganze Songs nahezu allein trägt („Tree“). Die über die Album-Laufzeit hinweg mal die oberen, mal die unteren Bereiche der Tonleiter auslotet, und die vielleicht deshalb weder eindeutig weiblich noch männlich klingt. Nicht selten käme es vor, dass Zuhörer ihre Stimme mit der von einem ihrer männlichen Bandkollegen verwechsle, sagt Vincent.

Die Frontfrau ist deshalb so wichtig für die Band, weil sie den Songs noch etwas gibt, ohne das es diese sicherlich schwerer hätten, aus der unüberschaubaren Indie-Masse herauszustechen.

Allzu oft folgen die Gitarre-Drums-Bass-Stücke einem ähnlichen Muster, nur um dann in einem etwas erwartbaren, wenn auch kraftvollen Finale aufzugehen. Da darf die Band ruhig noch etwas wagemutiger werden.

Im Ohr und im Kopf bleibt etwa das titelgebende „I Slept On The Floor“, das mit vocoder-verfremdetem Gesang leicht und schwermütig, zerbrechlich und melancholisch zugleich klingt.

Auf der Eingängigkeits-Skala findet sich der catchy Indie-Pop-Song „Let Us Be Broken“ am anderen Ende.  In „Tree“ hört man (vor dem unausweichlichen Bombast-Finale) zuerst nur die Gitarre leise anklingen, wie sachte Sonnenstrahlen, die durchs Blätterdach dringen.

In den Momenten dieser Minimalst-Instrumentierung orientieren sich Another Sky gern an The xx, wenn sie auch deutlich mehr Drive zu bieten haben. In anderen Momenten hat man bei Catrin Vincents Gesang den von Hannah Reid von London Grammar im Ohr.

Mit „I Slept On The Floor“ legen die Vier aus London einen vielversprechenden Erstling vor. Gerne mehr davon.

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