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Don Marco Und Die Kleine Freiheit – Gehst du mit mir unter

Es ist Musik aus einer anderen Zeit. Das Debütalbum von Markus Naegele alias Don Marco & Die Kleine Freiheit ist alles andere als ein Schnellschuss: 2018 war es, als der Münchner eine Pause von Fuck Yeah einlegte, Gefallen an deutscher Musik fand und mit einem 8-Spur-Gerät an neuen Songideen tüftelte.

Im Sommer und Herbst 2019 dann ging er mit den gereiften Songs und einigen befreundeten Musikern ins Studio, irgendwo außerhalb Münchens auf dem Land. Jetzt kommt das Debüt „Gehst du mit mir unter“, und es dürfte der Band in den Fingern jucken, es endlich in die Welt rauszulassen – und dieses Kribbeln hört man in fast jedem Takt auf dieser Platte.

Eigentlich passt diese Musik gerade nicht in die Zeit – Musik, zu der man aufspringen, sich die Füße wund und die Haare schwitzig tanzen will, inmitten einer ekstatischen Menschenmenge.

Wer bekommt nicht Lust auf Party, wenn in „Nervös“ der NDW-Sound wiederaufersteht, zu treibendem Rhythmus und vor Energie bebender Stimme? Wer schweift bei der Freiheits-Hymne „Wir haben genug“ nicht in die Ferne?

„Wir müssen weg hier / Baby, lass uns einfach gehn.“ Die „kleine Freiheit“ im Bandnamen kommt ja nicht von irgendwoher. Sind diese Songs der Treibstoff des Albums, dann ist „Der Antrieb ist hin“ der Fluchtpunkt, auf den die Platte zuläuft:

Wenn die 80er-Energie plötzlich in entspannten, stimmungsvollen Blues kippt und die E-Gitarre gegen die Trompete von Stefan Kolbeck getauscht wird.

In der Hauptsache finden sich auf „Gehst du mit mir unter“ aber Songs, die mit ihrem Rotz und ihrer Kraft und ihrem Freiheitsdrang eigentlich raus wollen aus den CD-Spielern und Autoradios. Die rauf auf die Bühne drängen. Irgendwann auch wieder vor Publikum.

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