MusikBlog - Entdecke neue Musik

Kings Of Leon – When You See Yourself

Neues von der Familie Followill: Nachdem sich an „Walls“ die Geister schieden, und die Platte Kritiker*innen und Fans der besser als Kings Of Leon bekannte Truppe uneins und zum Teil auch ziemlich unbefriedigt zurückgelassen hat, gibt es jetzt Nachschub. Ob dem neuen Album „When You See Yourself“ das gleiche Schicksal blüht?

Zu Anfang ist man sich sicher: Keinesfalls! Denn die Platte fängt herausragend an. Der atmosphärisch-energetische Opener „When You See Yourself, Are You Far Away“ hat so viel Pep und hübsche musikalische Details, dass man gar nicht merkt, dass der Track an der Sechs-Minuten-Marke kratzt. Die Zeit verfliegt ja bekanntermaßen, wenn man Spaß hat.

Generell sind viele der Songs auf „When You See Yourself“ ungewöhnlich lang. Und im Gegensatz zum ersten Stück kann das einem bei manchen Liedern leider ziemlich auf den Keks gehen. So beispielsweise bei „A Wave“, das am Ende bei stolzen 5:23 Minuten steht und diese lange Zeit nicht so recht zu füllen weiß.

Ähnlich auch bei „Time In Disguise“ oder „Supermarket“. Stücke, die einfach so vor sich hindümpeln und bei denen man darauf wartet, dass irgendwann noch etwas Bahnbrechendes passiert (Spoiler: Tut es nicht).

Aber immer dann, wenn man drauf und dran ist, kurz einzunicken, kommt er, der Lichtblick. Zum Beispiel „Golden Restless Age“ ist ein klassischer Kings-Of-Leon-Banger, der Spaß macht, bei dem man den Chorus schief mitsingen kann und den man dann in ferner Zukunft auch auf der Indie-Party des Vertrauens hören wird.

Insgesamt ein Wechselbad der Gefühle. Die vier Jungs wissen noch immer, was sie tun und sparen nicht an Produktion, Emotionen und Tempo-Veränderungen. Dabei bleiben einige Songs trotzdem ziemlich farblos und man möchte glauben, sie hätten es nur aufs Album geschafft, weil eine Platte eben eine bestimmte Anzahl an Songs braucht.

Und dann wieder gibt es geniale Momente – solche, die Klassikern wie „Use Somebody“ absolut das Wasser reichen können. Wenn man also keine Probleme damit hat, öfter mal die Skip-Taste zu betätigen, kann man mit „When You See Yourself“ viel Freude haben.

Facebook
Twitter

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke