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Erika de Casier – Sensational

Lieblich gepickte Gitarrensaiten, ein smoother Drumbeat aus dem Computer und die laszive Telefonstimme der Hauptprotagonistin: Die ersten Sekunden des neuen Studioalbums “Sensational” von Erika De Casier schielen eindeutig in Richtung Charts-Pop (“Drama”).

Das allein sollte aber noch kein Grund zum Abschalten sein. Denn auch in den Charts tummelt sich hin und wieder ein Genre-Juwel, das auch abseits der selbst gesteckten Branchengrenzen Applaus erntet.

Im Fall von “Sensational” nickt man als Hörer bereits nach dem zweiten Track des Albums angeregt und anerkennend mit dem Kopf. Detailverliebt arrangiert schält sich zarter Candlelight-Pop durch die Boxen. Erikas bezirzende Stimme pendelt zwischen Sprechgesang und betörender Harmoniephrasierung.

Wen Erika in ihr Herz schließt, der darf sich über süffige Liebeserklärungen und karibische Grooves freuen (“Make My Day”). Dort, wo sich Schmetterlinge Gute Nacht sagen, kann man als Soundtrack-Beauftragte auch schon mal etwas verkopfter zu Werke gehen (“No Butterflies, No Nothing”).

Und wenn es um fundamentales Entspannen zu zweit geht, sorgen nachhaltige Melodien und mediterrane Gitarren für die perfekte musikalische Untermalung (“Someone To Chill With”).

Erika De Casier hat ihre Hausaufgaben gemacht und so ziemlich an alles gedacht, was wichtig ist, wenn man sich in eine Albumproduktion der Marke “Sensational” stürzt. Unaufgeregter Balz-Pop in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren ist sicherlich nicht die schlechteste Idee.

Und auch, wenn der Titel vielleicht mehr verspricht, als er am Ende hält, behält man Erikas finale Aufforderung trotzdem im Hinterkopf:

“Call Me Anytime”, säuselt die Sängerin. Vielleicht kommt man ja irgendwann nochmal drauf zurück.

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