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The Murlocs – Bittersweet Demons

An einem sonnigen Nachmittag entspannt im Liegestuhl sitzen und ein bisschen in der Vergangenheit schwelgen bzw. sich ausmalen, wie das Leben in den wilden 70ern wohl gewesen ist. The Murlocs liefern mit ihrer neuen Platte “Bittersweet Demons” den passenden Soundtrack dafür.

Zwei Jahre nach dem Vorgänger “Manic Candid Episode” ist die australische Band nun mit ihrem fünften Studioalbum zurück und klingt mit ihrer Mischung aus aufregendem Psychedelic-Rock und zurückgelehntem Blues noch immer nach einer reizvollen Classic-Rock-Revival-Gruppe.

Offensichtlich finden Ambrose Kenny-Smith und Cook Craig zwischen den unzähligen Veröffentlichungen mit King Gizzard & The Lizard Wizard auch die Zeit, sich mit ihren anderen Kollegen Cal Shortal, Tim Karmouche und Matt Blach als The Murlocs zusammen zu setzen und ein neues Album aufzunehmen.

“Bittersweet Demons” ist, wie gewohnt, hörbar vom Rock der Siebziger Jahre beeinflusst und erinnert dadurch stellenweise sehr an Led Zeppelin. Das Intro und Outro von “Blue Eyed Runner” klingt zum Beispiel deutlich wie eine Variation des “Black Dog”-Riffs.

Den Sound der Vergangenheit verarbeiten The Murlocs sehr kreativ. Kenny-Smiths Stimme und Gesangsart passen hervorragend zum psychedelischen 70er-Rock und mit seiner Mundharmonika gibt er dem ganzen einen entspannten Blues-Touch.

So ähnelt ihr Retro-Sound anderen aktuellen Bands, die sich vom Classic Rock inspirieren lassen, wie Temples oder Greta Van Fleet. Und wenn der Klang in Richtung Country-Blues geht, lässt das auch an The Black Keys denken.

Das Zusammenspiel der fünf Musiker ist vielfältig. Die Gitarren sliden locker im sommerlich-entspannten “Dangerous Nature”, etwas schneller und mit mehr Distortion erklingt “Illuminate The Shade”, immer wieder gibt ein Klavier etwas Glam- und Musical-Atmosphäre dazu und das Synth-Solo in “Skyrocket” vermittelt Space-Vibes.

Besser als mit “Misinterpreted” könnte man das Album kaum abschließen. Der typische Schlusssong könnte auch in einem Film-Abspann kommen. Der Gitarren-Riff winkt zum Abschied und Kenny-Smith glänzt mit seiner Kopfstimme.

Bittersüß sind nicht nur die Dämonen, sondern auch der Sound von The Murlocs. Er erschafft eine nostalgische Sehnsucht nach einer Zeit, die man selbst gar nicht erlebt hat.

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