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Peyton – PSA

Public Service Announcement: Peyton hat etwas zu sagen. Mit ihrem Debütalbum “PSA” macht die Musikerin aus Houston, Texas genau dort weiter, wo sie mit ihrer ersten EP “Reach Out” 2019 aufgehört hat.

Soul, Hip-Hop und eine klassische Ausbildung machen auch aus ihrem aktuellen Album eines, das man nicht verpassen sollte – nicht nur, weil es das bisher beste einer aufstrebenden Singer/Songwriterin ist, sondern auch, weil es Ausdruck eines gegenwärtigen Trends ist, ohne sich irgendwem oder irgendeiner Stilrichtung anzubiedern.

Denn Peytons Musik auf ein Genre, einen Sound festzunageln, ist kaum möglich. Da wechseln sich ruhige Piano-Passagen mit basslastigen Beats ab, verzerrte Vocals mit DIY-Soundmosaiken, ohne dass der Übergang unangenehm oder überhaupt auffallen würde.

Zwischen “Perfect Peach” und “Pure Imagination” liegen Welten, aus Strand und Vibrafon wird akustische Gitarre und Frank-Ocean-eske Wehklage. An letzteren denkt man immer wieder, wenn Peyton auf “PSA” so wirkt, als wäre das Mikrofon nur zufällig im Raum, während sie sich in den eigenen, kaleidoskop-artigen Gedankenströmen widmet.

Das Pendel zwischen absolut radiotauglichen Pop-Passagen und atmosphärischer Filmmusik stößt Peyton dabei unentwegt mit einer Ausstrahlung an, die unbekümmert und selbstironisch wirkt.

In “Big Flexer” herrschen, ganz kontraintuitiv, nicht die großen Beats und Gesten vor, sondern ein unaufgeregtes, sich verdichtendes, Zusammenspiel aus diversen Instrumenten und Stimmlagen. Dabei scheint Peyton so unbekümmert durch die eigenen Songs zu driften, dass zum Schluss noch ein entspanntes Lachen zu hören ist.

Peyton macht zeitgemäße Musik für ein Jahrzehnt, in dem Authentizität und persönliche Video-Tagebücher zum Mittel der Wahl für exzentrische Jugendliche geworden sind, die sich im Internet darstellen wollen.

Nur scheint Peyton das Stilmittel der Authentizität nicht bewusst gewählt zu haben. Sie wirkt so, als wäre sie einfach reingerutscht und selbst beizeiten noch etwas überrascht davon, wie leicht und unbeschwert ihre Musik doch klingt.

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