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Trümmer – Früher War Gestern

Trümmer sind nach fünf Jahren zurück mit graumeliertem Indie- und Postpunk, der zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit die darbende Verzweiflung der Generation Y und Z in wunderbare Songs gießt.

„Ich schau mich um und sehe eine Welt / In der nichts stimmt und mir nichts gefällt / Und ich denk: Es ist alles zu spät / Die Fakten liegen auf dem Tisch / Es ist fünf vor zwölf und es tut sich nix,“ singt das Texter-Ass Paul Pötsch aus einer jeden Seele, die unbedingt den Wandel möchte.

Denn auch fünf vor zwölf sieht es in der BRD noch immer danach aus, als würde mehr als jeder zweite mit einem egomanischen „weiter wie bisher“ keinerlei Probleme haben. „Grow the fuck up”, würde Rezo dazu sagen. Trümmer nennen es „Wüste der Banalität.“

Weil man sich aber einfach dann und wann frei machen muss, von der Negativität der Nachrichten, einem inhaltsleeren Wahlkampf und geschönten Lebensläufen, während den Menschen das Wasser bis unter das Ziegeldach steht, wissen Trümmer auch um das Prinzip Hoffnung.

Mit wunderbaren Melodien massieren sie die geschundene Psyche, damit der Restverstand aufhört, pausenlos gegen die Wand hämmern zu wollen.

Auf ihrem Debüt-Album suchte das Hamburger Quartett noch (vergeblich) nach der Euphorie in der Tristesse. Sieben Jahre später wissen sie, aus der Falle kommt man nur durch Tatendrang  und sie selbst immer wieder am Anfang ihres Albums heraus: „Wann wenn nicht“.

Der Song fasse auch für Pötsch das ganze Album zusammen. Wenn er Nachrichten liest und sich mit dem Zustand der Welt beschäftigt, denkt er oft: “Mein Gott! Es wird immer alles schlimmer!”

Und dann fragt er sich: “Wieso eigentlich? Wir sind doch diejenigen, die das in der Hand haben. Es ist ja kein Naturgesetz, dass alles irgendwie den Abgrund runtergeht. Wir sind ja diejenigen, die darüber entscheiden, wie das Leben ist.”

Amen! Oder wie es in „Aus Prinzip gegen das Prinzip“ heißt: „Verwende deine Jugend/ Demontiere die Dämonen/ Reiß die Zeit aus ihren Fugen/ Deprimier die Depressionen.“

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