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Hard Feelings – Hard Feelings

Wenn eine Disco-Größe auf das Mitglied einer der Alt-Dance-Bands trifft, muss wohl zwangsläufig ein richtig tanzbares Album herauskommen. Für große Überraschungen sorgen Hard Feelings mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum so zwar nicht, aber das Duo tut, was es am besten kann.

Doch von vorne: Amy Douglas dürfte wohl den wenigsten Menschen, die nicht ganz schön tief in der Clubszene stecken, ein Begriff sein. Dabei füllt die Musikerin mit ihren Vocals nicht nur Tanzflächen und arbeitete bereits mit diversen Künstler*innen zusammen, sondern schrieb auch Róisín Murphys vielbeachteten Track „Something More“.

Und diese Arbeiten hat Joe Goddard, seines Zeichens Multiinstrumentalist bei Hot Chip, DJ und Produzent, zu hören bekommen. Schwer beeindruckt hat er Amy kurzerhand öffentlich via Twitter zu einer Kollaboration aufgefordert – und so nahm die Geschichte von Hard Feelings ihren Lauf.

Nach einigen Singles bekommen wir nun das Gesamtwerk zu hören. Wie zu erwarten war, ist dieses voller Tanzflächenfüller und Rhythmen, die einen beim Hören in den Füßen kitzeln. Die beiden setzen dabei natürlich auf Dance-Elemente, aber auch andere Einflüsse weben sie gekonnt in das Gesamtkunstwerk ein.

Die Platte nimmt uns mit auf eine Reise durch emotionale Höhen und Tiefen – und durch die Zeit. Mal melancholisch, mal euphorisch, zeitweise langsam und dann wieder voller Tempo sind die acht Songs, die ganz offensichtlich auch ordentlich von der Vergangenheit inspiriert sind.

Denn bei vielen der Stücke fühlt man sich in die Blütezeit der Disco-Ära zurückversetzt, andere wecken mit ihren Synths Assoziationen zu den Popsongs der Achtziger, dann wieder geht es zu wie in den Clubs der Neunziger.

Doch „Hard Feelings“ ist nicht nur eine Aneinanderreihung von popkulturellen Reminiszenzen: Das Duo verschmilzt all diese Einflüsse, um daraus etwas Neues zu schaffen.

„Hard Feelings“ ist dramatisch, nostalgisch und dabei extrem tanzbar. Amy Douglas’ unglaublich kräftige und ausdrucksstarke Stimme ist das Sahnehäubchen auf den ausgefeilten Produktionen und sorgt dafür, dass das Album auch nach Verklingen des letzten Tons noch im Gedächtnis bleibt.

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