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Die Kerzen – Pferde Und Flammen

Die Kerzen, das ist ein Quartett aus dem mecklenburgischen Ludwigslust, das nach Berlin umgesiedelt hat und sich unverhohlen als New Romantics ins Spiel bringt. Es könnte fataler sein, dafür auch originärer.

„Die Kerzen laufen jetzt im Radio, ich hab’s dir doch gesagt“, singt Frontmann Felix Keiler auf dem zweiten Album “Pferde & Flammen”. Das ist sowohl humoristisch, als auch mit einer leichten Überheblichkeit versehen, ohne die der Synth-Pop aus der Spur kippen würde. Und zwar zu jeder Zeit. Auch zu jener, an der sich die Kerzen festhalten, wie an ihrem „Cabriolet“.

Der 80er Schmelz mit kurvigen Spitzfindigkeiten klingt nach dem unehelichen Adoptivkind von Drangsal und Ja, Panik. Die fanden es früher bekanntlich auch immer besser. Ihnen gemein haben Die Kerzen auch den Drang nach einem unbedingten Popsong:

Schnörkellos, geschmeidig und mit Sätzen versehen, die es bei Studierenden gerade noch an der Kitschkritik vorbei schaffen: „Ich bin zu schön, um heute allein zu sein!“

Der unbedingte Popsong glänzt in der Regel aber auch mit einer austauschbaren Beliebigkeit, vor der die zehn Songs auf „Pferde & Flammen“ nicht gefeit sind. Am variabelsten ist die Band noch im Grad ihrer Ironie, die jeder selbst deuten darf.

Das Schmachtende der Songs muss sich mit der eigenen Verfassung arrangieren, wie das „Jelly“ mit dem Butterbrot. Denn ein Song wie „Küss mich nochmal“ könnte am Ende auch ganz ernst gemeint sein. Was ihn nicht unbedingt besser macht.

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