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OY – Place des Clichés – Neues Video

Das Avant-Space-Pop-Duo OY veröffentlicht mit „Place des Clichés“ seine erste neue Single seit vier Jahren.

Ein Mensch mit bunter Maske, im Hintergrund Meeresrauschen. Küste, weitere Personen, elektronische Avantgarde-Klänge sind zu hören. So starten OY ihren neuen Track „Place des Clichés“, der von Vorurteilen, Oberflächlichkeit und Ausgrenzung handelt. Eine ernste Thematik, die stark mit der leichten, eingängigen Melodie des Stücks kontrastiert.

„Auf dem Place des Clichés, siehst du nicht, wer ich bin, hörst du nur den Lärm“, singt Joy Frempong auf Französisch. Der gesellschaftskritische Song legt viele Facetten von Stigmatisierung und Ausgrenzungserfahrungen offen und wirbt für das Überkommen von Unterschieden und Vorurteilen, für mehr Inklusion und Wertschätzung für das Gegenüber.

Frempong wird von Schlagzeuger und Produzent Marcel Blatti aka Lleluja-Ha an den Drums begleitet. Gemeinsam brachte das Berliner Duo 2016 das Konzeptalbum „Space Diaspora“ heraus, das vom WDR folgendermaßen rezensiert wurde: „Warm, elektronisch, hintersinnig, futuristisch, tanzbar. Das Duo OY liefert mit ‚Space Diaspora‘ eine Science-Fiction-Oper zwischen Avantgarde und Pop. Als ob Sun Ra und Kraftwerk auf dem Ring des Saturns tanzen.“

Seit über einem Jahrzehnt gibt es die elektronisch-futuristische Zwei-Personen-Band, die in ihrer Musik Pop, Soul und Avantgarde-Klänge mit atmosphärischen und inhaltsbetonten Spoken-Word-Stücken vereint. Auch Einflüsse aus Afrika kommen in OYs Werken vor. So sind zum Beispiel auf der 2014 veröffentlichten Platte „No Problem Saloon“ Field Recordings aus verschiedenen afrikanischen Ländern zu hören.

„Place des Clichés“ ist musikalisch ähnlich schwer einzuordnen. Auf einer Meta-Ebene macht dies durchaus Sinn, da eben dieses Kategorisieren, das In-Schubladen-Stecken vermieden werden soll.

Auch das Musikvideo spielt mit Gegensätzlichkeiten. Es zeigt einerseits viele Naturaufnahmen vom Meer, Bergen und blauem Himmel. Andererseits ist auch immer wieder eine schillernde, scheinbar schwebende Flüssigkeit im Bild, die an Quecksilber erinnert und ganz und gar nicht natürlich aussieht. Möglicherweise stellt sie das erklärte Ziel der Single dar: die Zusammenführung aller Farben und Formen, die Bedeutungslosigkeit sämtlicher äußerlicher Merkmale.

Mit „Place des Clichés“ laden OY dazu ein, sich vom Ort der Klischees zu lösen und gemeinsam alle Stereotypen in Grund und Boden zu tanzen.

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