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Martin Courtney – Magic Sign

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Wenn in einer bestimmten Situation plötzlich der perfekte Song im Hintergrund läuft, der Kollege den Lieblingskuchen mit ins Büro bringt oder man am See nach vergessenem Sonnenschirm den letzten Schattenplatz ergattert.

Auf „Magic Sign“ besingt Martin Courtney eben diese Alltäglichkeiten, untermalt von charmantem Indie-Pop.

Dass Nostalgie dabei auch eine nicht unwesentliche Rolle spielt, merkt man gleich beim Opener. Zu einem filigranen Gitarren-Intro, das sich so oder so ähnlich auch beispielsweise Eddie Vedder aus dem Handgelenk schütteln könnte, beschwört Courtney zu Zeilen wie „Who’s the kid that you hung out with / All the time when you were young / What’s his name you can’t remember“ seine Teenagerjahre wieder herauf.

Dazu gibt es entspannten Americana-Vibe, der es einem mit seiner Leichtigkeit noch einfacher macht, sich ebenfalls zurück in die Vergangenheit zu katapultieren.

Da kann man je nach Geburtsjahr für „Merlin“ dann auch direkt bleiben. Denn nach einem kurzen Trommelwirbel heißt es in der ersten Zeile: „In a basement of my mind / On a bike in 1999“. Auch damit dürfte sich ein Großteil der Hörerschaft identifizieren können.

Und das gilt nicht nur für den textlichen Inhalt, sondern auch für die musikalische Landschaft, der die perfekte Balance zwischen Unaufdringlichkeit abseits der Banalität gelingt. Martin Courtney gelingt es auf „Magic Sign“, genau diesen einen Sommer einzufangen, dessen Film man auch noch Jahre später völlig farbenfroh vor seinem inneren Auge abspielen kann.

Das liegt vor allem an der unglaublichen Leichtigkeit, die der Frontmann von Real Estate auf diesem Album transportiert. Dabei spielt keine Rolle, ob der Indie-Pop wie beispielsweise in „Living Rooms“ mal mit angedeuteten Country-Anleihen um die Ecke kommt, oder wie in „Mulch“ dank instrumentaler Zwischenspiele Erinnerungen an Death Cab For Cutie wachwerden lässt.

Vielmehr als einzelne Songs verzaubert „Magic Sign“ durch den Vibe, den die zehn Songs transportierten. Denn ein bisschen Leichtigkeit können dieser Tage ohne Frage alle gebrauchen.

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