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Casper – Live im Haus Auensee, Leipzig

Nach dem Auftritt im Felsenkeller, war auch das (inklusive Highfield-Gig) dritte Leipziger Casper-Gastspiel im Haus Auensee gestern bis auf wenige Restkontingente ausverkauft. Wer am Nachmittag eine Runde um den angrenzenden See drehte, sah die ersten Fans schon in früh am Einlass stehen, um sich einen Platz in den vorderen Reihen zu sichern.

Entsprechend voll war es vor der Bühne, als Tua mit einem kurzen Set die Menge auf den Headliner einstimmte, der Die-Orsons-Protagonist dabei als selbsternannter „König der Melancholie“ u.a. mit seinem Track „Vorstadt“, üppigen Beats und kritischen Lyrics zu überzeugen wusste.

Schon bevor Casper um kurz vor neun in Aktion tritt und mit „Alles war schön und nichts tat weh“ das Tour- und Tagesmotto verkündet, hatte sich der Saal bereits via „Teenage Dirtbag“ aus der Konserve auf die richtige Tonlage eingestimmt und wird den Mann am Mikrofon über über die volle Distanz textsicher begleiten.

Nach dem Titelsong seiner aktuellen Platte folgen „Im Ascheregen“ und „XOXO“ – er und das Publikum pushen sich früh auf ein Energie-Level, das vermutlich die Stromversorgung der opulenten Lichtshow sichergestellt hätte und sich nicht nur während und wegen „Adrenalin“ immer wieder im kollektiven Springen bis in die hinteren Reihen entlädt.

Zur Dynamik der Veranstaltung tragen seine sechs Mit-Musiker*innen und die Feature-Gäste wesentlich bei, Tua liefert mit ihm „TNT“ und Drangsal trägt während „Keine Angst“ zur Dynamik einer Show bei, in der die Musik im Mittelpunkt steht, aber auch die Krisen der Welt mit großflächig projizierten Statements präsent bleiben.

„Sirenen“, „Supernova“, „Das Grizzly Lied“, „Hinterland“ – neben den lauten Stücken beinhaltet die Choreographie des Abends leise Momente, währenddessen mit Authentizität von traumatischer Zerrissenheit, Krankheit und Tod erzählt wird wird.

Ob „BILLIE JO“ oder „Fabian“ – gefeiert wird trotz oder gerade deshalb bis zum Schluss vor allen Dingen das Leben. Wieder draußen in der Nacht, funkelt das Konzert auf dem Heimweg heller nach als alle Weihnachtsdekorationen in den Fenstern zusammen.

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