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Nina Chuba – Live in der Columbiahalle, Berlin

Riesiger Andrang vor der Columbiahalle Berlins, restlos ausverkaufte Venue und alle warteten auf eine der derzeit angesagtesten Rapperinnen Deutschlands, die Herzen wie Charts unseres Landes im Sturm erobert hat: Für Nina Chuba stand gestern Abend ihr Tour-Heimspiel an.

„Ich habe immer Angst in Berlin zu spielen, Berlin ihr seid so cool!“, so die Begrüßung in den Abend, mit einer fast schon absurden Aussage, zumindest wenn man einen Blick in die Halle wagt. Denn im bunt-gemixten Publikum versammeln sich erstaunlich viele Kinder mit Eltern, deren ungebändigte Begeisterung nicht nur dafürspricht, dass Nina Chuba gerade in ihrem kometenhaften Aufstieg mit hittiger Rap-Musik und unterhaltsamen TikToks so gut wie alle Generationen erreicht, sondern von der Sängerin inspirierte Outfits und Frisuren bei den Besuchenden auch zeigen, dass sie es ist, die eigentlich gerade vorgibt, was cool ist und was nicht.

Ob die „Kleinen unter uns“, die von der Wahlberlinerin gestern in einer Anekdote bewusst angesprochen wurden, auch der Grund waren, warum das Konzert unerwartet früh begann, bleibt unklar, aber Fakt ist, dass Chuba sich ihres Publikums vollkommen bewusst ist und eine Show für jedermann geliefert hat – inklusive Tanzeinlage mit ihren beiden Bandmitgliedern ganz zum Schluss.

So sympathisch und nah an ihren Fans sich die gebürtige Hamburgerin in den – oft frei Schnauze und liebenswert verpeilten – Zwischenansagen präsentiert, so professionell schmettert sie währenddessen Hits ihres Debütalbums „Glas“ und geht auch ganz an ihre musikalischen Anfänge.

„Ich habe vor zwei Jahren angefangen, Musik auf deutsch zu machen“ erklärt sie zur Einleitung einer ihrer ersten deutschen Tracks „Neben Mir“ und muss gar nicht mehr sagen, um das Publikum realisieren zu lassen, was die ehemalige Pfefferkorn-Schauspielerin da eigentlich in kürzester Zeit erschaffen hat. Unzählige Hits zählen zum bisherigen Werk, darunter „Mangos mit Chili“, mit dem in den Abend gestartet wurde, „Feminello“, „Ich Hass Dich“ zu dem sie ihren einzigen Gast des Abends Chapo102 auf die Bühne gebeten hat und nicht zu vergessen der Sommerhit 2022 „Wildberry Lilllet“ bei dem es im Publikum kein Halten mehr gab und mit dessen Ende sich die gesamte Halle mit minutenlangem Applaus bedankt hat. Und zum Schluss gab es dann noch ein ganz besonderes Highlight: Ein bisher unveröffentlichter Song, der sich perfekt in die Sammlung der Nina-Chuba-Danceparty-Songs einreiht und die Columbiahalle erneut zum Beben gebracht hat.

Aber auch wenn das Konzert wie zu erwarten eine einzige große Party war, wurde nicht auf ruhige Passagen am Klavier verzichtet, mit Songs und emotionalen Ansprachen über die Wichtigkeit von Mental Health („Nicht Allein“) und den glaubwürdig vorgetragen Fakt, dass sich die Sängerin trotz allem Erfolg nie verändert habe und selbst kaum glauben kann, was alles um sie herum passiert („Alles Gleich“) – Authentizität ist ohnehin eines der Stichwörter des Abends.

Den 3500 Menschen in der Columbiahalle hat Nina Chuba mit diesem Mix gestern einen unvergesslichen Abend beschert – kein Wunder, dass sie für ihr nächstes Berlin-Konzert gleich knapp 12.000 Personen in die Max-Schmeling-Halle einlädt.

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