Das zweite Studioalbum „SONS“ der australischen Band Sons Of The East bietet 12 Songs, die alle Erwartungen an ein Indie-Folk-Album erfüllen. Jeder Song ist ein Paradebeispiel für musikalische Zurückhaltung. Die Melodien sind so eingängig, dass sie kaum voneinander zu unterscheiden sind. Die Texte laden zum Träumen am heimischen Lagerfeuer ein.
Die Instrumentierung ist angenehm reduziert. Die Atmosphäre ist so aufregend wie ein Sonntagsspaziergang im Regen. Die Produktion ist klar und schnörkellos. Die Band setzt auf bewährte Folk-Formeln. Jede Strophe gleicht der nächsten, jeder Refrain klingt wie ein Echo aus dem Song davor.
Die Harmonien sind makellos. Sie schmiegen sich aneinander wie die Seiten eines alten Telefonbuchs. Die Stimmen der Bandmitglieder verschmelzen zu einem Klangteppich, der so weich ist, dass man Gefahr läuft, darauf einzuschlafen. Die Arrangements sind so abwechslungsreich wie ein endloser Highway im Outback.
Die Songs fließen so harmonisch ineinander, dass ein Wechsel kaum auffällt. Die Band versteht es, Erwartungen zu erfüllen, ohne sie jemals zu übertreffen. Jeder Song ist ein sicherer Hafen für alle, die musikalische Überraschungen lieber meiden.
Die Instrumente sind so perfekt aufeinander abgestimmt, dass sie fast zu einer einzigen, endlosen Klangfläche verschmelzen. Die Texte sind poetisch, zumindest wenn man Poesie als Aneinanderreihung von Allgemeinplätzen versteht.
Die Stimmung des Albums bleibt konstant. Sie ist wie ein lauwarmer Tee, der nie ganz kalt wird, aber auch nie richtig heiß. Es ist Musik, die niemanden stört, aber auch niemanden wirklich bewegt.
Sons Of The East liefern mit „SONS“ ein Album ab, das schmerzhaft angenehm ist. Wer sich nach musikalischer Sicherheit sehnt, wird hier fündig. Wer nach Abwechslung sucht, kann getrost weiterziehen.
Das Album verspricht Abenteuer, liefert aber vor allem musikalische Behaglichkeit. „SONS“ überfordert niemanden. Es lädt dazu ein, sich zurückzulehnen und die Zeit zu vergessen. Wer Folk liebt, wird hier bestens bedient. Wer Folk nicht liebt, wird daran erinnert, warum.