Natürlich ist das hier nicht der Fall, denn wenn sich Thies Mynther und Dirk von Lowtzow, sonst mit Stella beziehungsweise Tocotronic beschäftigt, zurückziehen, um ihren merkwürdigen musikalischen Visionen zu frönen, ist generell nicht zu erwarten, dass ein allgemein verständliches Werk dabei herauskommt.
Vielmehr werden auf der neuen CD die sogenannte Leistungsgesellschaft und daraus resultierende Modeerscheinungen wie das Burnout-Syndrom auf’s Korn genommen. Da geht es dann schon mal mit Zeilen wie „Are you over- analysed?/ Haunted by a Poltergeist“ zur Therapiesitzung zu „Dr. Schaden Freud“.
Waren die letzten beiden Phantom Ghost Alben noch von Synthesizer Arrangements geprägt, kommt „Pardon My English“ beinahe ausschließlich mit Thies Mynther am Piano aus, der in dem 3-teiligen instrumentalen Titelstück auch eindrucksvoll beweist, wie er mit diesem Instrument umgehen kann. Nur eine Trombone, ein Cello und spärlich eingesetzte Percussion Elemente dürfen das Klangbild abrunden. Und über den Melodien schwebt die immer ironisch überbetonte Stimme von Dirk von Lowtzow, der in „In The Tittery“ und „Phantom Of The Operette“ kongenial ergänzt wird von der glasklaren Stimme von Gastvokalistin Michaela Meise, die außer auf ihrem eigenen Album “Preis dem Todesüberwinder” auch schon bei Tocotronic mitsang.
Bemerkenswerte Platte, wenn man sich die 37 Minuten Zeit für sie nimmt. Ob das schon verachtenswerte Kleinkunst ist, bleibt offen.