
Dafür, dass Jimmy Eat World selbstfinanziert und aus eigener Kraft eine solch eindrucksvolle und einflussreiche Karriere über eine Distanz von knapp 20 Jahren aufgebaut haben, kann man ihnen nur Respekt zollen. Aber auch musikalisch macht „Damage“ seinem Namen alle Ehre und sorgt für Schaden – im guten Sinn. Das Album ist reifer, kantiger und flotter unterwegs als noch sein Vorgänger vor drei Jahren.
„No, Never“ ist zwar nicht der Track, der die Band auszeichnet oder ihren Stempel nach außen trägt, aber er ist rund, solide und zeichnet das neue Bild der Scheibe – bassig, brachial und dennoch gefühlsbetont. „Book Of Love“ dagegen bricht fast ein wenig mit dem Muster und der Tradition, vielleicht liegt es an den etwas weichgespülten Lyrics und der nach mehrmaligem Hören etwas monoton erscheindenden Instrumentierung.
Aber der Band nun Orientierungslosigkeit vorzuwerfen, wäre fatal. Ich bin der Meinung, Jimmy Eat World ist reifer, flotter und knackiger geworden – aber eben auch älter, weiser, nachdenklicher und manchmal vielleicht auch ein wenig müde. Aber genau diese Mischung ist vollkommen in Ordnung und nachvollziehbar, in einer 20-jährigen Karriere mit stetiger Entwicklung und Selbstneuentdeckung.