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Larry Gus – I Need New Eyes

Die volle Breitseite Postmoderne gibt’s von Pananagiotis Melidis, besser bekannt unter seinem Pseudonym Larry Gus. Elektronische Sampleverwurstelungen noch und nöcher schichtet dieser Beatschmied auf „I Need New Eyes“ zu einem Gehäuse des Pop, das nur in einem Kaleidoskop sichtbar wird.

Klingt hochtrabend, genauso fühlt sich sein Ritt durch die Musikvielfalt aber an. In einem regelrechten Samplinglabyrinth verschmilzt und vermengt Larry Gus tausend schöne, nicht zueinander gehörende Sounds und Genres zu einer Melange, die langsam aber sicher sein Markenzeichen geworden ist.

Die Death From Above Records können doch nicht nur Indie-Electro, Disco Punk und Hipster House, womit sie in den Nullerjahren mehr oder weniger die Welt der Dancefloors beherrschten. Auch wenn sie zuvorderst immer mit LCD Soundsystem, Hot Chip, The Rapture oder Radio 4 assoziiert werden, treiben doch mittlerweile eine Vielzahl von wohltuenden Stilabweichlern ihr Unwesen auf dem Indie-Schwergewicht.

Neben Princehorn Dance School und Slim Twig ist da auf jeden Fall Larry Gus hervorzuheben. Sein Freidenkertum macht seine Alben, da bildet das schöne „I Need New Eyes“ keine Ausnahme, zu einer ungewöhnlichen, abseitigen Reise in die Tiefenebenen der Bedeutung, was Musikstile alles sind, können und wollen. Free-Jazz längst vergangener Dekaden, Rhythmen aus Lateinamerikanischen Spelunken, arabische Melodiecocktails: Das alles haben schon viele Samplingkreateure zu tanzbarer Elektronik angerührt. Es bleibt Larry Gus’ schwer zu beschreibende Eigenart, dies auf eine ganz und gar einmalige und gewinnbringende Art und Weise zu tun.

 

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