Website-Icon MusikBlog

Lowly – Hilafutin

Es darf weitergeträumt werden. Das neue Album der dänischen Indie-Pop-Gruppe Lowly bietet dicht texturierten Dream-Pop. Dabei klingt “Hilafutin” fast noch minimalistischer als sein Vorgänger von 2017, „Heba“.

Was vor zwei Jahren so geheimnisvoll klang, wie Botschaften von Außerirdischen oder einige Antworten von Lena in unserem kürzlich geführten Interview mit ihr, hat sich gemausert – und klingt jetzt noch geheimnisvoller.

Wer glaubt das nicht? Wir zeigen’s euch. Was auf „Hilafutin“ passiert, ist dann tatsächlich Traumdeutung mit Meditationscharakter.

Langsame und scheinbar träge Beats treffen auf eine predigende Stimme, die irgendwie Retro, aber irgendwie auch wie gemacht klingt für eine Band, die mit Synths und Soundebenen spielt, als wären sie der natürlichste Bestandteil des Lebens.

Dabei entwickeln einige Songs wie „baglaens“ sogar ein derartiges Eigenleben, dass am Ende des Songs nur eine Erkenntnis stehen kann:

Lowly dürfen alles und daraus eine Atmosphäre schaffen, die irgendwie Traumwelt in schwarz-weiß und irgendwie entartete Versuche markiert, den Klub in seiner Zwielichtigkeit zu bespielen.

In „i“ wird mit entstellter Mehrstimmigkeit gespielt. Irgendwie ist „Hilafutin“ also auch ein Album über das Selbst und den Verlust des Selbst.

Vielleicht geht dann gerade in dieser vagen Traumwelt das klare Bild von der eigenen Erscheinung verloren. Autotune schafft es auch noch aufs Album, herzschlagartige Drums und atmosphärische Gitarren, die den eklektischen Sound nur noch weiter strecken.

Eklektisch ist zwar das Unwort aller Musikrezensionen, drängt sich bei Lowlys neuem Album und der Band im Allgemeinen aber so unumgänglich auf, dass man den Sound kaum mit einem anderen Wort beschreiben kann.

So klingt am Ende alles ein bisschen so, wie das Cover aussieht. Verschwommen, silhouettenartig erkennbar hebt sich da ein, vermutlich ganz ordinärer, Gegenstand vom weißen Hintergrund ab.

Aufgeräumt ist das Bild, strukturiert und komponiert. Und trotzdem erkennt man nichts, an dem man sich so wirklich festklammern möchte. Dream-Pop ist das alles, so kaleidoskopisiert, dass man sich manchmal wundert, was da von links ins Ohr schleicht.

Die mobile Version verlassen