Austra hat heute ihre neue Single „Siren Song“ inklusive Musikvideo veröffentlicht. Der Song stammt von ihrem kommenden Album „Chin Up Buttercup“, das am 14. November via Domino erscheint.
Die neue Single lädt erst zum Träumen ein und erweist sich dann als hypnotischer Hilfeschrei nach Verbindung. Katie Stelmanis, der kreative Kopf hinter Austra, hat den Track gemeinsam mit dem Montrealer Songwriter, Musiker und DJ Patrick Holland geschrieben. Das Ergebnis ist eine eigenwillige Mixtur aus Popgeschichte und Mythologie.
„Der Song existiert irgendwo an der Schnittstelle zwischen ABBA, ‚Ray Of Light‘, The X-Files und griechischer Mythologie“, erklärt Stelmanis. Die schwedischen Poplegenden hätten die frühe Songwriting-Phase mit Holland inspiriert. Während der Demoaufnahmen habe sich dann die Sirene bei ihr vorgestellt – und schnell wurde klar, dass Orpheus ihr gemeinsamer Gegenspieler sein würde.
Nach einem kürzlichen X-Files-Marathon sei sie stark von Mulders verzweifelter Suche nach seiner Schwester beeinflusst gewesen. Ray Of Light kam schließlich ins Spiel, als sie mit Ko-Produzent Kieran Adams den klanglichen Raum erschuf, vor dem ihre Sirene den Verlust ihres Geliebten an Orpheus und seine nervige Lyra beklagen konnte.
Austra beschreibt ihr neues Werk als Erzählung über „das entfremdende Gefühl, in einer Welt mit gebrochenem Herzen zu sein, die von deinem Schmerz peinlich berührt und belästigt ist“.
Die meisten von uns täten so, als sei romantischer Kummer eher eine Peinlichkeit als eine universelle Wunde. Stelmanis entschied sich jedoch, die Rolle der besessenen Person anzunehmen, die von Sehnsucht verzehrt wird, statt nach Distanz zu streben.
Experimentierfreude und klangliche Raffinesse waren schon bei ihrem letzten Album „HiRUDiN“ von 2020 ihre Stärken – die Künstlerin „macht sich auf seinem vierten Studioalbum unkonventionelle Arrangements zu nutze und setzt in seinem Electro-Pop auf Überraschungsmomente“, hieß es damals in im MusikBlog-Review.
Das kommende Wert „Chin Up Buttercup“ bewegt sich kühl durch den Wahnsinn und verzichtet auf traditionelle Heilungsbögen in Richtung Selbstverbesserung. Bis zum finalen Track haben wir diese Anti-Heldin lieben gelernt – sie beleuchtet unsere universelle Scham und bringt uns zum Lachen über unsere eigene abgrundtiefe Verzweiflung.
Das von Vanessa Magic inszenierte Musikvideo führt die mythologische Erzählung konsequent weiter. In einer zauberhaften Unterwasserszenerie sitzt Austra in aufwendigem Kostüm, einen kleinen Vierbeiner auf dem Schoß, während Seifenblasen durchs Bild schweben. Zusammen mit weiteren Darsteller*innen entsteht eine surreale Theateraufführung, die zunehmend in psychedelische Sphären abrutscht.
