Mit „Heartstrings“ legen die Howling Bells nun ihr viertes Album vor und starten ihre Reise in „Paris“, einem Titel, der richtungsweisend den Stil ihres neuen Longplayers vorgibt. Dunkler Indie-Rock, der nicht nur einmal das Shoegazer Genre streift. Dabei sind gleichermaßen Dream-Pop-Elemente herauszuhören. In der Summe ergibt dies eine homogene Platte, deren Flair und Atmosphäre zwischen mysteriös, dunkel und “melodieselig” oszilliert. Juanita Steins Stimme mäandert zwischen den hallenden Klangbildern und vibrierenden Stromgitarren, phrasiert dabei zwischen lasziv und gelangweilt.
Bass und Schlagzeug bauen ein rhythmisches Fundament, das sich mal aufbrausend, mal down-to-earth gibt. Die Melodien biedern sich nicht an, verstecken sich hin und wieder gar hinter dem Wall of Sound oder schmeicheln, insbesondere mit Juanita Steins Stimme. Hierfür gibt „Tornado“ ein gutes Beispiel ab, das mit Western-Gitarren einen weiten Horizont ausmalt. QuentinTarantino und David Lynch sollten die Ohren spitzen. Für Abwechslung sorgt die Piano-Ballade „Paper Heart“, bei der die weibliche Stimme schön in den Mittelpunkt gerückt wird.
Das popmusikalische Rad erfinden die Howling Bells nicht neu, vielmehr sind sie eine Indie-Band, die es versteht mit stimmigen Songs zu überzeugen. Wer etwas für Best Coast, The Duke Spirit oder Slowdive übrig hat, der kann hier bedenkenlos zugreifen.