Zu David Lynch als Filmemacher muss man nun wirklich nicht mehr viel sagen. Er ist Regisseur von Kultfilmen wie “The Elephant Man“, “Blue Velvet“, “Twin Peaks” und “Mulholland Drive“.

Lynch, der an der Pennsylvania Academy of Fine Arts Kunst studierte, hat sich jedoch auch immer in anderen Bereichen wie Grafik und Musik betätigt. So hat er einige Bilder und Zeichnungen erschaffen (unter anderem 2007 zu sehen in der Ausstellung “The Air is on Fire” im Fondation Cartier in Paris) und die Zeichentrickserie “Dumbland” kreiert.

Lynch hat viele Titel und Songtexte für seine Filme geschrieben, so unter anderem alle Texte für die Songs der TV Serie sowie des Films “Twin Peaks” für seinen “Hauskomponisten” Angelo Badalamenti. Auf zwei Stücken seines letzten Films “Inland Empire” hat Lynch sogar selbst gesungen (übrigens, wenn ihr nach Musik von David Lynch sucht, es gibt noch einen weiteren David Lynch, Folksänger und Songwriter ebenfalls aus Kalifornien, nicht zu verwechseln mit dem Filmemacher).

Musik und Film gehören ja oft zusammen und gerade David Lynch’s Filme haben auch immer durch die entsprechende Filmmusik eine besondere Wirkung erzielt. Herausragende Beispiele dafür sind das Treffen von Kyle MacLachlan auf eine nackte Isabella Rossellini in “Blue Velvet” zu dem Titel “Mysteries Of Love” von Julee Cruise sowie die “Liebesszene” in “Lost Highway” zu This Mortal Coil‘s genialer Coverversion von “Song To The Siren”. Das Original von Tim Buckley wollte Lynch übrigens bereits anstelle von “Mysteries Of Love” in “Blue Velvet” verwenden, was jedoch offenbar aus urheberrechtlichen Gründen nicht möglich war. Es ist jedoch gut vorstellbar, dass Tim Buckley seine Musik nicht für solch einen, damals doch recht kontroversen Film zur Verfügung stellen wollte.

Die Musik bleibt in Lynch’s Filmen nicht immer im Hintergrund, sondern wird oft auch als dedizierte Solo-Performance hervorgehoben. Beispiele dafür sind die “Karaoke”-Performance in “Blue Velvet” zu Roy Orbison’s “In Dreams” sowie Nicolas Cage‘s Darbietung von Elvis Presley‘s “Love Me Tender” in “Wild At Heart“.

Seit einiger Zeit interessiert sich David Lynch auch für elektronische Clubmusik. Im letzten Jahr hat er mit Danger Mouse und Mark Linkous von Sparklehorse für das “Dark Night Of The Soul” Projekt zusammen gearbeitet. Demnächst soll wohl außerdem ein eigenes Electronic Dance Album von Lynch erscheinen. Die Vorab-Single “Good Day Today” wurde bereits Ende letzten Jahres veröffentlicht und bietet klassischen, eher unoriginellen Clubsound mit David Lynch’s eigenem, jedoch stark vocoder-verfremdeten Gesang.

Etwas abwegiger als die Nebenprojekte in der Musik ist jedoch nun Lynch’s Ausflug in die Konsumgüter-Industrie, im speziellen Fall zu Kaffee (der Marketing Fachmann würde hier sicher von der Gefahr der Überdehnung der Marke David Lynch sprechen). Andererseits spielt grafische Gestaltung und Design bekanntlich eine immer größere Rolle bei Konsumprodukten. Den “David Lynch Signature Cup Coffee” kann man tatsächlich kaufen. Es gibt die drei Sorten “House Blend”, “Espresso” und als koffeinfreie Variante “Decaf French Roast”.

Zu dem David Lynch Kaffee gab es übrigens auch ein entsprechendes “Werbevideo”. Es bestand im Wesentlichen aus einem Dialog zwischen einer Mini Barbie Puppe in David Lynch’s Hand und ihm selbst. Das Video wurde mit einer Handkamera gedreht, offenbar von Lynch selbst gehalten, und wirkte in der Perfektion der Werbe-Dialoge sehr witzig und oft ironisch. Leider wurde es David Lynch von Mattel, der Inhaberin aller Rechte an der Barbie-Puppe, untersagt, dieses Video weiterhin öffentlich anzubieten (wenn man danach sucht, ist es jedoch noch im Internet zu finden).

© Stephan Hesslich (Autorisiert durch David Lynch)

Good Day TodayGood Day Today

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