Die bereits letztes Jahr erschienene neue Platte der 5 Iren/Schotten bietet einen schönen Anlass für einen kleinen Rückblick.

Bereits 1994 gegründet, hat die Band bis 2001 eine EP und zwei Longplayer veröffentlicht, mit eher mäßigem Erfolg. 2001 war Snow Patrol gerade auf der Suche nach einem neuen Plattenlabel und Sänger Gary Lightbody startete das Nebenprojekt The Reindeer Section. Obwohl diese Supergruppe neben einigen Snow Patrol Kollegen insgesamt 15 Bandmitglieder inklusive Musiker von Mogwai, Arab Strap, Belle & Sebastian, Teenage Fanclub, Mull Historical Society und vielen anderen hatte, wurde damit meiner Meinung nach der neue Sound von Snow Patrol geboren. Insbesondere das 2002 nach einer EP veröffentlichte Album „Son Of Evil Reindeer“ ist ein Muss für alle Fans der schönen Gitarrenmusik. Songs wie „Your Sweet Voice“ oder „Cartwheels“ sind einfach Lieder für die Ewigkeit.

Nachdem Snow Patrol dann 2002 bei Polydor unterschrieben hatte, erschien ein Jahr später „Final Straw“, das genau diesen Klang und die Atmosphäre fortschrieb, unterstrichen mit dem Highlight „Run“.

Mit „Eyes Open“ im Jahr 2006 erfolgte dann der Durchbruch und die Heavy Rotation im RTL Radio. Aber Bekanntheitsgrad und weitere Verbreitung macht eine Band ja noch nicht per se schlechter. Fakt ist, dass „Eyes Open“ eine mitreißende, emotionale Platte ist, ein wichtiger Soundtrack für viele verschiedene Stimmungen des Lebens.

Der Gefahr der Coldplay-isierung widerstand die Band erfolgreich, was sie eindrucksvoll mit der vergleichsweise gitarrenlastigen Platte „A Hundred Million Suns“ nur 2 Jahre später 2008 zeigte. Besonders der Opener „If There’s A Rocket Tie Me To It“ ist ein absoluter Übersong. Dieses Album wurde scheinbar von all denen ignoriert, die jetzt Snow Patrol in die Hausfrauen-Musik-Schublade sperren.

„Fallen Empires“ ist nun, zumindest am Anfang, etwas elektronischer. Man vermisst schon etwas die Gitarren, allerdings findet die Platte spätestens mit dem vierten Titel „This Isn’t Everything You Are“ wieder zu dem gewohnten Snow Patrol Sound. Und wenn der einmal stimmt, muss man sich als Band nicht für jedes Album neu erfinden, so erhält sich ja unter anderem auch Nick Cave seine Fans.

Trotz Grammys und MTV Music Awards sind sich Snow Patrol also auch mit ihrem sechsten Album wieder treu geblieben. Emotionaler Pop mit schöner Stimme, tollen Liedern und konsistent guter Musik. Was soll daran bitte schlecht sein?

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