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Rabaukendisko – Nachtschattengewächs – Greifswald muckt auf

Sie sind der derzeit vermeintlich hellste Stern am deutschen High-Energy-Pop-Himmel: Rabaukendisko – drei Freunde aus Greifswald, die der orientierungslosen Jugend von heute mit fetten Bässen, zirpenden Synthies und synthetischen Gitarren zur Seite stehen. Und natürlich auch mit vielen spannenden Geschichten. Singen können Christoph, Christoph und Christopher allerdings nicht. So muss gängiger Sprechgesang herhalten. Der passt aber auch viel besser, wenn sich die drei Dorfrebellen in die große weite Welt wagen und dabei vor jedem Club Halt machen, der mit einer  Nebelmaschine, einer verspiegelten Tanzfläche und einer Laser-Lichtanlage aufwarten kann.

Mit ihren 13 Nachtschattengewächsen wirbeln Rabaukendisko jede Menge Staub auf. Von überall her fliegen zischende und flirrende Effektsounds um die Ohren. Die Bässe sind fett, die Synthies spielen in den Gehörgängen Ping Pong und die akzentuiert eingeworfenen Robotergitarren sorgen für eine aufflackernde Rotz-Attitüde.

Freunde von Tiefgang und spieltechnischem Anspruch lockt man damit zwar nicht hinterm Ofen vor. Aber das scheint auch nicht das Ziel des Trios zu sein. Vielmehr bändelt man hier mit all jenen an, denen noch der passende Soundtrack zu Gefühlen wie Frust, Langeweile und Wut fehlt.

Rabaukendisko haben genau diesen Soundtrack am Start. Vollgestopft mit mehr oder weniger amüsierenden Sprachfingerzeigen à la “Ich hatt’ nur Asse auf der Hand, doch ihr spielt lieber Schach mit mir” (“Nachtschattengewächs”), “Wir sind nicht tätowiert, weil die Zeit uns nie gezeichnet hat” (“Rein In Dein Hirn”) und “Jetzt bin ich nackt, so wie Bonnie ohne Kleid” (“Der Allerletzte Cowboy”) pendelt das Debütalbum “Nachtschattengewächs” zwischen hektischen Trademarks von bereits etablierten Kollegen wie Cro, Frittenbude, Kraftklub und Co.

Für die Raucherpause auf dem Schulhof, die Wartezeit vor dem Großraumdisko-Einlassbereich oder die Stunden vor der großen Kraftklub-Sause auf der Mainstage ist das hier genau das Richtige. Ob es irgendwann für mehr reichen wird? Wir werden sehen. Für den Moment lassen wir sie erst einmal den Platz an der Sonne genießen.

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