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ABAY – Love And Distortion

ABAY ist ein Quartett aus Deutschland, das erst seit kurzem zu viert ist. Noch 2012 klimperten der bandnamen-gebende Aydo Abay und Jonas Pfetzing zu zweit auf ihren Instrumenten herum, jetzt hat das Duo Mitspieler bekommen: Johannes Juschzak und Denniz Enyan.

Von Anfang bis Ende ist aus „Love And Distortion“ eine anschmiegsame Aneinanderreihung von soften Rocksongs geworden, die nicht aus dem Rahmen der heilen Musikwelt fallen.

Nicht ohne Grund wurden ABAY einst mit einem Auftritt beim ZDF Fernsehgarten ge(t)adelt. Wer mal bei seiner Oma zum Sonntagsbesuch in den Hochgenuss dieses medialen Großereignisses gekommen ist weiß: In diesen Garten kommen nicht die Harten, sondern die Zarten. 

Und zart wie feinstes Kalbsfilet sind ABAY auch hier, mit einer zurückhaltenden würzigen Note. So wusste der Frontmann Aydo Abay auch seinen Auftritt beim Fernsehgarten mit einem FCK-NZS-Shirt mit ein wenig Rebellion zu versehen. Doch anständig bleibt anständig, wie auch eine Jungfrau Jungfrau bleibt, selbst wenn sie heiße Dessous drunter trägt. 

So glätten sich die Wogen der aufbäumenden Rebellion bei Songs wie „Rhapsody In Red“ oder „Lucid Peel“ schnell wieder und fügen sich in den harmonischen Klang der restlichen Songs ein.

Die im Albumtitel beworbene „Distortion“ – die Zerstörung fügt sich an die Heiterkeit von „Land Of Silk And Money“, wobei dieses ausgefuchste Wortspiel in Satire auf das biblische „Land Of Milk And Honey“ wirklich Anerkennung verdient hat. Schließlich verfällt Abay bei diesem Song über den American Dream nicht in Lobesgesang und so ist die Platte vielleicht ein wenig wie das FCK-NZS-Shirt beim ZDF-Fernsehgarten. 

Die Rebellion blitzt nur verstohlen unterm Sakko hervor, das Album ist also genau das richtige für Liebhaber friedlicher Demonstrationen. Und sind wir das nicht eigentlich alle? 

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