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Gemma Ray – Psychogeology

Eines muss man Gemma Ray als allererstes zuerkennen, und das ist ihre beeindruckende Produktivität: sieben Alben hat sie in den vergangenen 11 Jahren veröffentlicht, die fast drei Jahre Abstand seit dem letzten Album sind da vergleichsweise eine halbe Ewigkeit.

Mit „Psychogeology“ steht nun das achte Album vor der Tür. Und abgesehen von einigen Experimenten in ihrer Diskografie, wie dem rein-instrumentalen „Down Baby Down“ (2013), setzt die Künstlerin mit dem Neulingswerk ihren bisherigen Weg fort:

Jenen folkigen Pop-Noir-Stil, den einige schon mit Vergleichen zu Amy Winehouse, Nancy Sinatra oder Fleetwood Mac einzuordnen versuchten. So richtig trifft eigentlich nichts davon.

Zumindest auf ihren Retro-Sound kann man sich bei Gemma Ray wohl einigen. Die Britin, die mittlerweile Berlin ihr Zuhause nennt, ist zwar ein Kind der frühen Achtziger, ihre Musik klingt aber wie die der Generation zuvor – wie direkt aus den 60ern oder 70ern.

Gitarrenlastige Arrangements, melancholische Texte, die raue Stimme immer im Mittelpunkt. Keine aufgeregte Überproduktion, keine ausgefeilten Kompositionen, nicht mal ein Anziehen des durchweg gesetzten Tempos. Dies ist wirklich handgemachte Musik.

Also alles wie auf sieben Alben zuvor? Dieses Album nun, sagt die Künstlerin, sei ihr bisher Persönlichstes. Und auch, wenn man solche Zuschreibungen wohl schon oft gehört hat, man kauft es ihr ab.

Wenn sie in „It’s Only Loneliness“ das Gefühl der Einsamkeit besingt oder sich in „In Colour“ an ihre sterbende Großmutter wendet, während sie selbst unterwegs in Amerika ist – dann sind diese Gefühle ehrlich. „I wanted to come home to be with you”, singt sie da, “I wanted to come home to help you through”.

Also auch das ist Gemma Ray anzuerkennen: Sie erfindet nicht das Rad neu, aber trotzdem schafft sie es doch, ein überzeugendes Werk abzuliefern.

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