MusikBlog - Entdecke neue Musik

Tennis – Pollen

Das Indie-Pop-Duo Tennis verbindet schwelgerische 50er-Jahre-Pop-Melancholie mit sanftem 70er-Jahre-Softrock in einer betörenden, beruhigenden Weise, die zu den Segeltörns passt, welche die Band zur Erholung regelmäßig durchführt und auf denen ihr neues Album “Pollen” geschrieben wurde.

In den ersten zehn Jahren ihrer Karriere haben Tennis eine bemerkenswerte Reihe von Alben veröffentlicht, von denen alle von Soul, Rock’n’Roll und einem sanften Sinn für Abenteuer strotzen. Tennis besteht aus Alaina Moore und Patrick Riley aus Denver, das sich während ihrem Studium in Colorado kennenlernte und 2010 gemeinsam ihre erste EP “Baltimore” und danach ihr Debütalbum “Cape Dory” veröffentlichte.

Seither haben sie immer genau gewusst, wie man aus einfachen, mit Finesse gespielten und fast überproduzierten Songs ein Maximum an Emotionen herausholen kann.

Auch bei “Pollen” ist das nicht anders. Obendrauf bringt das Album den Sound aus dem Schlafzimmer hinaus auf die Terrasse. Tennis hatten erklärt, dass dies ein größeres, mehr auf Pop ausgerichtetes Album werden sollte.

Ihr größtes Zugeständnis daran scheint die gelegentliche verzerrte Gitarre, ein wenig mehr Bass im Rhythmus und eine insgesamt druckvollere Produktion zu sein. Trotzdem versuchen sie, Moores Gesang im Mittelpunkt zu behalten.

Auf “Pollen” gibt es jede Menge Zärtlichkeit und mehr als ein paar Songs, die 70er-Jahre-Radiohits hätten sein können. Einige weitere Höhepunkte sind die Art und Weise, wie die Synthies auf halbem Weg durch “One Night with the Valet” matschig werden oder das zirpende Vibraphon, das hinter Moores honigsüßer Stimme in “Pollen Song” hervorlugt.

Der wohl beste und zugleich überraschendste Moment auf der Platte sind die Shoegaze-Gitarren, die sich durch “Pillow For A Cloud” pflügen wie ein Eisbrecher im Atlantik.

Neben einer Platte, die (wie immer) nahezu perfekt klingt, liefern Tennis eine typisch gute Ladung von Songs ab, die nicht mehr als ein oder zwei Durchläufe brauchen, um sich so anzufühlen, als wären sie schon seit Jahren Teil des eigenen Lebens.

“Pollen” ist ein Beweis dafür, dass Tennis die Art von Musik machen, die sich gleichzeitig beruhigend und aufregend anfühlt.

Facebook
Twitter

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke