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In zwei Monaten wollen wir große Konzerte spielen – Charly Bravo im Interview

Charly Bravo (Credit: Vivi Simon / Fotocafe)Sie machen nicht nur gute Musik, sie sind auch verdammt charmant und sehen gut aus: Charly Bravo, eine Formation, die sich schon seit Jahren durch die Münchner Schickeria musiziert und diese erschreckend genau, aber auch mit einem Augenzwinkern aufs Korn nimmt. Das Karikieren Münchner Wohlstandsmenschen kam so gut an, dass sie Stefan Raab gänzlich für sich eingenommen haben und für Bayern am Bundesvision Song Contest 2013 an den Start gehen.

Das klingt nach Durchbruch, ob das wirklich so ist, sehen die sechs ganz gelassen. Am Ende entscheidet der Zuschauer. Dass die Band aber eine wundervolle Zeit derweilen hat, ist  ihrem vollgestopften Terminkalender zu entnehmen: Radioshows, TV-Total, Proben, Feinschliff am Album, das im Oktober erscheint. Gut zu tun haben sie auf jeden Fall und ihr Antrittssong ,,Dreckige Namen”, ein  Exzerpt aus 80er Jahren-Beats, humorösen Lyrics und diesem mitreißenden Elektro-Touch, überzeugt. Wie es zu dem Song kam und wie die sechs ihre Chancen auf den Sieg ausrechnen, erzählt Charly Bravo MusikBlog im Interview.

MusikBlog: Ihr hängt euch gern mal die Disko-Kugel ins Wohnzimmer: Warum deutscher, arroganter -Elektrosound und nicht ganz was anderes?

Charly Bravo: Es stand für uns nie zur Frage, etwas anderes zu machen. Wir sind ,,kids from the 80s“ und wollen das hören und machen, wozu wir feiern können.

MusikBlog: Ihr tretet zum BuvisCo für Bayern an, Stefan Raab liebt euch und eure aktuelle Single ,,Dreckige Namen“ gibt es jetzt ganz offiziell bei iTunes. Euer Album kommt im Oktober. Kann es sein, dass ihr auf dem besten Weg zum Star seid?

Charly Bravo: Puh, das ist schwierig einzuschätzen. Wir haben einen wahnsinnigen Flow gerade und bekommen viel Aufmerksamkeit. Jeder der sagt, er möchte nicht erfolgreich mit dem sein, was er tut, lügt. Von irgendetwas muss man ja leben. Aber ob wir jetzt auf dem Weg zum Star sind, wird sich noch herausstellen, das entscheiden nicht wir.

MusikBlog: TV-Total, Radio-Tingelei: Wie fühlt es sich an, aus dem kleinen Kreis wertschätzender Kenner heraus zu wachsen und zum deutschlandweit gefeierten Könner zu werden?

Charly Bravo: Ob das tatsächlich so gesehen wird, weiß ich nicht. Wir bekommen auch viel Gegenwind von Leuten, die uns blöd finden. Wir freuen uns über die Chance, die sich gerade bietet, ob das dann alles Star-Status hat, entscheiden die Hörer. Momentan fühlt sich zumindest alles sehr gut an.

MusikBlog: Wovon handelt euer Antritts-Song eigentlich? Wer hat in eurer Herkunftsstadt München einen dreckigen Namen?

Charly Bravo: Ich glaube, dreckige Namen gibt man sich im Bett. Ich finde ,,Schnurzelpurzel“ ins Ohr geflüstert ist auch schon ein dreckiger Name. (lacht)

MusikBlog: Wir erwarten sehnsüchtig euer neues Album, das sich weg vom ironischen Münchner Schickeria-Image zum globaleren Werk hin entwickeln soll. Wie läuft die Arbeit, was wird uns erwarten?

Charly Bravo: Die Arbeit ist abgeschlossen,  wir haben viel mit unserem Schlagzeuger erarbeitet, ich habe alle Texte geschrieben, den Feinschliff hat unser Produzent Oliver Deuerling gegeben.Es gibt  Songs, die sich sozusagen vom alten Album fortführen, aber es gibt auch Liebessongs, Herzschmerzsongs, aber in unserem Stil. Wir haben unseren Horizont erweitert, sind bisschen ernsthafter geworden, behandeln mehrere Themen, nicht mehr nur die Münchner Schickeria. Auch wir  werden älter.

MusikBlog: Was sind eure nächsten Ziele? Wie rechnet ihr eure Chancen für den Buvisco aus und was kommt danach?

Charly Bravo: Wir wollen eine geile Live-Show konzipieren, um Konzerte spielen zu können. Wir geben Vollgas am Bundesvision Song Contest,  aber man muss auch sehen, dass die Konkurrenz superstark ist. Man darf da nicht zu viel träumen. Wir sind die Band mit der kleinsten Fan-Base und freuen uns über den Erfolg. Die finale Entscheidung liegt beim Zuschauer, wir lassen uns überraschen, haben aber auf jeden Fall eine realistische Einschätzung.

MusikBlog: Verändert der Erfolg die Chemie innerhalb der Band?

Charly Bravo: Nein, eigentlich nicht, jeder weiß was er zu tun hat. Alle zusammen sind wir sehr fokussiert darauf, gut zu sein. Wir geben 120  Prozent. Und versuchen, uns lieb zu haben.

MusikBlog: Mit wem würdet ihr gerne mal zusammenarbeiten?

Charly Bravo: Mit der Münchner Freiheit. Einen coolen, Revival-Gig spielen mit den alten Songs.

MusikBlog: Vom Nichts-Tou(r)en kommt nichts. Wann kommt die große Deutschland-Tour?

Charly Bravo: Ich sag es dir, wenn ich es selber weiß. Wir sind hart am Proben, es dauert noch so zwei Monate, dann wollen wir große Konzerte spielen.

MusikBlog: Vielen Dank für das Interview.

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