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Brendan Benson – You Were Right

Hätte sich Brendan Benson sich zu einem bekannten Star wie sein Musiker-Kollege und Freund Jack White gemausert, wäre dies schon vor langer Zeit passiert. Der 43-jährige Sänger und Songwriter aus Detroit veröffentlichte ein paar funkelnde Power-Pop-Alben an der Wende des Jahrhunderts, hatte Erfolg im Schatten von Jack White mit The Raconteurs und sogar der bekannte Produzent Gil Norton verfeinerten seine Alben.

Tatsache ist, dass Benson den 60er und 70er Jahre Songwriting-Stil in sich trägt. Aber etwas fehlt immer bei seinen Alben, wenn er seinen Helden wie ELO, T. Rex oder Elton John huldigt, die Musik ist einfach nicht nervös oder geheimnisvoll genug, um an die eben genannten heranzukommen. Andere Einflüsse wie die Beatles, Elliott Smith oder Weezer hört man auch immer wieder heraus, aber auch hier fühlt es sich immer wie Second-Hand Ware bei ihm an.

“You Were Right” ist ein Album für Fans der Moll-Akkorde und leichter Pop-Rock-Musik, aber ein wenig mehr Charme und eigener Charakter würde dem Werk schon gut tun. Zu offensichtlich kopiert Brendan Benson von seinen Vorbildern. “I Don’t Wanna See You Anymore“ ist ohne Zweifel ein guter aber gleichzeitig auch ein harmloser. Vielversprechend geht es noch los mit schönen Harmonien, aber gegen Ende flacht es dann doch arg ab. Brendan Benson ist ein mehr als fähiger Songwriter und es ist nahezu unmöglich, ihn nicht zu mögen. Aber auf “You Were Right” fehlt einfach die homogene Stimmung, es hört sich eher nach einer Ansammlung von Singles an und es fehlt an einem musikalischen Konzept.

“Swallow You Whole” und “Oh My Love” sind ohne Zweifel gute Lieder, aber sie bleiben einfach nicht im Gedächtnis hängen. Fast scheint es so, als wäre Brendan Benson der geborene Side-Kick. Denn sobald er mit anderen Künstlern wie Jack White bei den Raconteurs zusammenarbeitet oder der amerikanischen Garage-Rock Band The Greenhornes aushilft und auch mitschreiben darf, entfaltet sich sein Potenzial.

Ob Brendan Benson als Solist jemals die Anerkennung bekommt, die er verdient hätte, ist anzuzweifeln. Seine Arbeit mit The Raconteurs ist weit besser dokumentiert, aber da ist Jack White eben der Star. Ein Triumph ist sein Solo-Werk nicht geworden, eher ein Album mit eingängigem Songwriting, dem es aber an musikalischer und textlicher Substanz fehlt und so bleibt er wohl für immer der Künstler, der sich im Hintergrund bewegt.

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