Bitterkalt ist es an diesem nebelverhangenen Freitagabend in Augsburg und die Witterung ist vielleicht einer der Gründe, warum zum Konzert von Okta Logue in der Kantine erstaunlich wenige Menschen finden. Dabei geht für die Darmstädter ein imposantes Jahr zu Ende. Mit dem Release ihres zweiten Albums „Tales of Transit City“ im Mai ging die Band buchstäblich durch die Decke. Für das Album ernteten Okta Logue begeisternde Kritiken, die vor allem die Verfeinerung des 70er-Jahre-Sounds abfeierten.
Mit dem ersten Song „Transit“ des aktuellen Albums beginnt das Konzert. Der Sound ist herausragend, jedes Solo sitzt und die Stimme von Benno Herz lädt zum Träumen ein. „Let go“ folgt ohne große Übergänge und erneut ist es erstaunlich, welch musikalische Qualität Okta Logue auf die Bühnenbretter bringen. Seifenblasen fliegen aus dem Publikum auf die Bühne und zerplatzen dort.
Leider scheinen Okta Logue nicht besonders viel Lust auf Kommunikation mit dem Publikum zu haben. Was gäbe es da alles zu erzählen: Gerade erst waren Okta Logue auf ihrer ersten US-Tournee als Headliner in Städten wie New York und Chicago gewesen. Dabei ist der US-Markt für deutsche Bands normalerweise unerreichbar, doch der nostalgische Mix aus Progressive- und Psychedelic-Rock mit Anleihen von Pink Floyd und Portugal. The Man scheint bei den Amerikanern gut anzukommen. Im Sommer hatten Okta Logue die Ehre, als Vorband von Neil Young aufzutreten – doch keine einzige Anekdote kommt über die Lippen von Sänger Benno Herz. „Die ruhigen Songs kommen bei euch wohl nicht so gut an“, meint dieser und das ist auch der längste Satz, den die Zuschauer heute in Augsburg zu hören bekommen.
Zumindest die Musik kann überzeugen: „You“ bringt hymnischen Rock und „Dream On“ schwelgt in Nostalgie. Fanliebling „Cats In The Alley“ fehlt leider an diesem Abend auf der Setlist und die Erfolgssingle “Bright Lights” des ersten Albums „Ballads Of A Burden“ wird ungewohnt lustlos vorgetragen. Kein Vergleich zu den rauschenden Konzertnächten, die Okta Logue unter anderem bei der Releaseshow ihres Albums im Mai in Darmstadt feierten. Zwei Zugaben gibt es mit „Judith“ und „Chase The Day“ und dann geht es für Gitarrist Philip Meloi zum kurzen Meet and Greet am Merchstand. Auf den Kommentar eines Fans, der sich als Bereicherung des Konzerts „Cats In The Alley“ gewünscht hätte, antwortet Gitarrist Philip Meloi nur beleidigt „und ihr da vorne hättet nicht so viel labern sollen“ – sprachs und verschwand. Ein unrühmliches Ende eines musikalisch hochwertigen Konzerts.