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Bo Candy And His Broken Hearts – Flowers Must Fade

Bo Candy & His Broken Hearts - Flowers Must Fade

Bitte nicht gleich Augen und Ohren auf Durchzug stellen, wenn die Herkunft von Bo Candy & His Broken Hearts bekannt gegeben wird. Sie kommen nämlich aus Österreich und bereits am Namen lässt sich ablesen, dass sie weder der Volksmusik noch den Austria-Liedermachern zuzurechnen sind. Vielleicht kennt sie ja der ein oder andere von ihrem Debütalbum, das 2011 erschienen ist, den neuen Longplayer kommentiert Sänger und Liederschreiber Thomas Pronai so: „ Es ist musikalisch heller.“

Dass das Quintett aus dem Burgenland fünf helle Köpfe hat, wird dem geneigten Hörer vom ersten Ton an klar. „Flowers Must Fade“ startet mit dem Titelsong gleich richtig durch. Der funky geratene Gitarren-Twang zieht als roter Faden durch den Song, die Orgel bringt ihn ins Rollen, Bass und Drums auf Vordermann und der Gesang erzählt in zurückhaltender, dennoch präsenter Manier. Die Riffs vom „Trojan Horse“ lassen an keine Geringeren als die Rolling Stones der 60er und 70er denken, es rockt und shuffelt in der Garage mit dermaßen hart gehämmerten Anschlägen auf dem Piano, dass man um das Instrument fürchten muss. Danach zeigen sie, dass sie auch die Ballade beherrschen und lassen „Two Hearts“ miteinander flirten.

Im Midtempo ist „Until The End“ angesiedelt, die Orgel rollt den Teppich aus, auf dem die Gitarren Melodie & Rhythmus spinnen dürfen und Pronai mit zärtlich-verführerischer Stimme dem Song sein Gesicht verpasst. Noch sanfter flüstert er auf „Scars Of Age“, bewahrt dabei jene lässige Attitüde, die im Rock’n’Roll Gewicht hat und Authentizität garantiert. Wir dürfen, ja müssen an die Deadstring Brothers, vor allem an ihre letzten Alben „Sao Paulo“ und  „Cannery Row“ denken. Und der Zug rollt weiter, es wird Zeit für „A Prayer“, danach das mit Akustik- und E-Gitarren vorangetriebene „With You“, dem wiederum das superrelaxte und gefühlsbetonte „She Will Be With Him“ folgt.

Schließlich fliegen „The Seagulls“ mit funkelnden Gitarren-Licks einem Orgel fließenden Horizont entgegen, der von verschleppten Bass-Drum-Rhythmen ausgebremst wird. Aus dem Stilstand heraus erscheint zum Finale der „Personal Savior“, der zwischen Stones („Wild Horses“) und Nikki Sudden („Jangle Town“) seine Wehmut zum Ausdruck bringt. Bo Candy & His Broken Hearts sind mit „Flowers Must Fade“ international konkurrenzfähig, wobei sie in den frühen Rolling Stones, Deadstring Brothers, Old 97’s, Nikki Sudden oder Bottle Rockets schier unüberwindbare Kollegen vor der Nase haben. Aber die Össis sind auf einem guten Weg, weil sie an sich glauben und ihre Songs so beseelt klingen!

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