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Dresses – Sun Shy

Dresses - Sun ShyTimothy Heller (Gesang, Ukulele, Piano) und Jared Ryan Maldonado (Gesang, Gitarre) sind ein Duo aus Portland, das sich den Namen Dresses gab. Die beiden sind nicht nur ein Musiker- sondern auch ein Liebespaar, das mit beschwingtem Indie-Folk-Pop aufwartet. Ihre Einflüsse reichen bis in die 60er zurück, als Girl-Pop für Furore sorgte.

Dabei erinnern sie durchaus auch an gegenwärtige Interpreten wie She & Him oder Of Monsters And Men, selbst Lykke Li scheint ein Einfluss zu sein. Mit einer Gesamtspielzeit von knapp über 28 Minuten ist „Sun Shy“ etwas kurz geraten, entspricht damit jedoch wieder der Epoche des Girl-Pop als Alben von bspw. The Ronettes, The Crystals, The Shirelles oder Shangri-Las von ähnlich kurzer Dauer waren.

Das Ganze hat dann auch eine Sweetness, die über eine halbe Stunde hinaus allzu süßlich, ja gar klebrig klingen würde. Hierbei kommt es auf die richtige Dosierung an. Womit Dresses die Spiellänge genau richtig getimet haben. Zudem verstanden sie es die Songs in die richtige Reihenfolge zu bringen und damit den Spannungs- und Aufmerksamkeitsbogen hoch zu halten. Auch das Coevrartwork überzeugt und vermittelt einen ersten Eindruck was auf den Hörer zukommen wird.

Der aufmunternde Start nennt sich „Back To Life“ mit hübschen „shulalahs“, „bambams“, einer einfachen Gitarrenfigur und der zuckersüßen, zum Quäken neigenden Stimme von Timothy Heller, die auch auf dem als Single erschienen „Blew My Mind“ im Vordergrund steht. Melodiös und eingängig, an Of Monsters And Men mahnend, wird er als elanvoller Indie-Pop präsentiert. Der Titelsong schließt sich dem nahtlos an. „Friends Are Dead“ basiert auf einem E-Gitarrenriff, erhält jedoch via Hellers Stimme den Zuckerguss.

Auf „Painting Roses“ und „Gotta Love“ steht der w/m Wechsel- und Duettgesang im Zentrum und sorgt in der Mitte der Platte für die nötige Abwechslung. Die wird auch mit „Real People“ versucht, einem balladesken, nachdenklichen Indie-Song, der vom schwungvollen „Tell A Lie“ abgeholt wird. Das finale „Sticks And Stones“ verharrt im Midtempo und im Mittelmaß und kann nicht ganz mit den vorhergehenden Songs mithalten.

„Sun Shy“ hat durchaus seinen Charme, birgt jedoch bereits das Problem, das inzwischen bei She & Him besteht und Of Monsters And Men noch heimsuchen wird. Ein allzu enges Konzept nämlich, das spätestens beim vierten Album ausgereizt sein wird. Ein Problem des Pop an sich möchte man meinen, wobei sich hier die Spreu vom Weizen trennt, sprich: Die Kunst des Songwritings. Wie sehr dies bei den jungen Dresses ausgebildet ist, wird die Zeit weisen. Bis dahin dürfen wir an ihrem Debüt ganz einfach Spaß haben.

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