Bis vor Kurzem nannte Lyla Foy sich noch WALL und hat erst vergangenes Jahr unter diesem Pseudonym ihre erste EP „Shoestring“ herausgebracht. Ihr neues Album „Mirrors The Sky“ veröffentlicht die Sängerin jetzt unter ihrem bürgerlichen Namen. Ihre WALL-Bandmitglieder Oli Deakin (Bass), Andy Goodall (Schlagzeug) und Dan Bell (Gitarre) bleiben Lyla Foy trotzdem treu.

Bekannt ist die Singer/Songwriterin vor allem für ihre zarte Stimme, mit der sie verträumten, sehnsüchtigen Indie-Pop macht. Obwohl sie selbst namentlich in den Vordergrund rückt, integriert sie ihre Bandkollegen im Vergleich zu „Shoestring“ auf „Mirrors The Sky“ besser. Auf den stimmigen Arrangements von subtilem Gitarrensound und teilweise sogar etwas rockigem Schlagzeug verzaubert die Stimme von Lyla Foy weiterhin. Beim Hören kann man wunderbar abschalten und sich von dem Sound tragen lassen.

In ihren neuen Songs entdeckt Lyla Foy weitere musikalische Facetten in Richtung Elektro und Folk. Thematisch geht’s in den 10 Tracks eigentlich immer um Liebe und Schmerz. Das erste Hören der Platte verleitet dazu, sich von einer scheinbaren Leichtigkeit täuschen zu lassen. Hört man das Album ein zweites Mal, findet man in der Tiefe der Stücke eine gewisse Traurigkeit und Melancholie. Wie gewohnt hat die Singer/Songwriterin zu Hause am Computer den Beat, Keyboards und Melodien zusammengebastelt und innerhalb weniger Stunden aus den ersten Skizzen fertige Songs entwickelt.

Angefangen hat es auf dem Rücksitz eines Taxis. Eines Tages vor etwas mehr als zwei Jahren hat Lyla Foy ihre Pläne für den Abend abgesagt, um zu Hause in Ruhe an ihrer Musik zu arbeiten. Bis dahin hat sie zwar immer wieder in verschiedenen Bands gespielt, aber an dem Abend beschließt sie, ihre kreative Energie lieber ganz in ihr eigenes Projekt zu stecken. Gute Entscheidung, denn das Ergebnis ist der Song „No Secrets“.

„No Secrets“ mit einer minimalistischen und einfachen Melodie, stimmigen Bassläufen und eingängigem Beat bekommt jede Menge positives Feedback und bestärkt die heute 25-jährige Londonerin mit ihrem eigenen Bandprojekt weiter zu machen. Sie nimmt an der britischen Internet Serie „Black Cab Sessions“ teil. In der Sendung performen verschiedene Bands ihre Songs auf dem Rücksitz eines Londoner Taxis. Die Macher von Black Cab sind so begeistert von Lyla Foy und ihrem „No Secrets“, dass sie extra ein Label gründen und dort WALLs Debütsingle „Magazine“ veröffentlichen.

Innerhalb der Zeit zwischen der Performance auf dem Rücksitz und „Mirrors The Sky“ hat sich die Londoner Singer/Songwriterin weiterentwickelt. Zwar ist sie noch immer Lyla Foy, aber im Vergleich zu damals ist sie lauter geworden. Bewusst, wie sie selbst sagt. Früher hat sie ihre Songs ins Mikrofon gehaucht und brauchte ganz stille Räume, um aufnehmen zu können. Völlig ungeeignet für Live-Auftritte also.

Das hat Lyla Foy bei „Mirrors The Sky“ geändert. Statt nur zu flüstern, kann sie jetzt auf der Bühne durchaus in die Vollen gehen. Deshalb tourt sie 2014 nicht nur durch Großbritannien, sondern spielt auch in den USA und Europa. Im Mai kommt sie unter anderem nach Köln, München, Hamburg und Berlin.

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Album

Alan Sparhawk – White Roses, My God

Album

Washed Out – Notes From A Quiet Life

Album

Girl And Girl – Call A Doctor

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke