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The Melodic – Effra Parade

The Melodic - Effra ParadeThe Melodic sind vier Briten, die ihr Debütalbum „Effra Parade“ im Londoner Stadtteil Brixton aufnahmen, um schließlich nach ihrem Vertragsabschluss mit Anti Records in Los Angeles und New York zu leben. Rückschlüsse auf ihre musikalische Ausrichtung lassen sich anhand der Orte allerdings nicht ziehen, denn mit den genannten Metropolen haben ihre Songs so gut wie gar nichts zu tun. Auch die Information, dass beim Einspielen ihres Longplayers 18 Instrumente zum Einsatz kamen, hilft nicht wirklich weiter, wobei es für einen in vielen Farben schimmernden Songreigen spricht.

Einem solchen dürfen wir vom ersten Ton an lauschen, wobei dem Bandnamen entsprechend wiederholt die Melodica harmonische Klangfiguren zum Besten gibt, die wie sanft-warme Windbrisen ins Ohr wehen. Zudem sorgen die gemischt-geschlechtlichen Stimmen für ein Wohlgefühl, das sich im Fortlauf zu einem regelrecht beruhigenden Flow entwickelt. Dabei verfallen The Melodic niemals in eine seichte Leichtigkeit, vielmehr wird einem von Mal zu Mal die Substanz des Albums gewahr.

Neben jener Melodica sind diverse Saiteninstrumente, Schlagwerk, Flöten, Bläser und einiges andere zu vernehmen, wobei sie ihre musikalischen Werkzeuge moderat platzieren, so dass ihre Songs nicht überfrachtet klingen. Im Gegenteil – das Vorzügliche an „Effra Parade“ ist gerade mit einem ausgewogenen Spiel, das Leichtigkeit mit Tiefgang paart, bestens umschrieben. Selbst der nicht zu überhörende Weltmusik-Einfluss wird mit spielerischen Mitteln integriert, wirkt keineswegs aufgesetzt, sondern schmilzt mit britischen Folk- und Pop-Elementen zusammen.

The Melodic überzeugen mit ihrem Debüt, das einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert oder auf die zurückhaltende Art beschwingt durch den Tag begleitet, denn die Melodiebögen hallen nach, sorgen für gutgelaunte oder tanzende Zuhörer. Ob nebenbei oder intensiv gelauscht, die Titel verlieren nie ihren Charme, ihre Substanz, taugen auch als Muntermacher am frühen Morgen, weil sich ihre Songs auf zurückhaltende Art ins Bewusstsein schleichen und deshalb dort umso länger verweilen. Ist das Afro-Folk-Pop oder Worldbeat-Folk? Sei’s drum, denn diesen britischen Weltbürgern ist ein wirklich zauberhaftes Album gelungen!

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