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Eugene McGuinness – Chroma

Eugene McGuinness (Credit Jon Bergman)2007 begann Eugene McGuinness mit dem Mini-Album „The Early Learnings Of Eugene McGuinness“ die Laufbahn des Engländers in der sogenannten Neo-Folk-Szene. Auch mit seinen Live-Auftritten überzeugte der Singer/Songwriter aus London. Vergleiche mit Rufus Wainwright, Elliott Smith, Will Mason und Sufjan Stevens folgten, der NME kommentierte überschwänglich: „A new star is born.“

Mit 14 fing McGuinness mit dem Gitarrespielen an, um sich umgehend wieder seiner Playstation zu widmen. Dennoch griff er ein Jahr später wieder in die sechs Saiten und fand nun mehr Gefallen daran. Nach seinem Schulabschluss besuchte er die Kunstschule, den Weg seines Vaters, der Künstler ist, einschlagend. Doch schon bald war McGuinness klar, dass ihn die Musik mehr faszinierte als die bildende Kunst. Nach besagter Mini-LP folgte 2008 sein Debütalbum. Im Anschluss gründete er mit seinem Bruder Dominic die Band Eugene + The Lizards, die 2009 den Longplayer „Glue“ veröffentlichte. Als Solokünstler ließ er 2012 „The Invitation To The Voyage“ folgen, das manchen Kritikern zu poppig geriet. Von Folk oder Neo-Folk blieb dabei kaum etwas übrig.

Auch auf dem nun vorliegenden neuen Werk „Chroma“ sind Folk-Elemente nur schwerlich auszumachen. McGuinness setzt sein Pop-Konzept, das er mit Dramatik, Dynamik und Ironie ausformuliert, fort. Seine neuen Songs sind auf eigenwillige Weise eingängig, die Melodie-Strukturen eifern dabei Songwritern wie David Bowie oder Morrissey nach. Wie er bspw. auf dem Opener „Godiva“ Rockabilly- und Rock’n’Roll-Gitarren in seiner Popmaschinerie zermalmt, das hat schon was. Dabei hat seine Stimme neben der Funktion als erzählendes Element auch die Funktion eines Instruments, mit dem er seinen musikalischen Strom zusätzlich unterstützt.

Die Titel auf „Chroma“ sind auf besondere Art verspielt und verschachtelt, zeigen ihr wahres Gesicht oftmals erst nach mehreren Durchläufen bzw. geben dann andere Facetten preis. Dass ihm wiederholt der Schalk im Nacken sitzt, lässt sich allein an manchen Songtiteln ablesen, als Beispiele seien hier „I Drink Your Milkshake“, „She Paints Houses“ und „Heart Of Chrome“ angeführt. Dabei sind die Stücke alles andere als clownesk, vielmehr arbeitet Eugene McGuinness mit feinsinniger Ironie. Im Großen und Ganzen lässt er damit wiederholt die 80er aufleben, ist jedoch alles andere als ein Nostalgiker.

Im Prinzip bleibt sich der Engländer treu und interpretiert mit seinen Alben den guten alten Brit-Pop auf eigene und originelle Weise neu.

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