Wir erinnern uns: Seit der Session 2010/20111 hat die legendäre Musikvideo-Abspiel-Plattform MTV ihren Untertitel „Music Television“ ersatzlos aus ihrem Logo gestrichen. Wofür steht „MTV“ seitdem? Für Reality-TV-Trash wie „Jersey Shore“, in der ein wilder Haufen behämmerter Italo-Amerikaner die orange Knusper-Haut zu Markte trägt? Für Pop-Gossip? Für „was mit Medien“? Oder für „irgendwas, wo ab und an Musik drunter gelegt wird“? Fragen über Fragen.
Tja, so oder so – MTV bezaubert uns weiterhin mit bombastischen Award-Shows, bei denen sich Stars, Sternchen und David Hasselhoff die Klinke in die Hand drücken. Und die leider komischerweise kaum jemand in Deutschland empfangen kann. Kuriose Pay-TV-Deals sei Dank.
Gerstern waren die EMAs dran. EMAs? Neu-Japanisch für „European Music Awards“. Nicki Minaj machte als Gastgeberin Winke Winke. Austragungs-Ort: Das schottische Glasgow. Heissa! Es wurden „europäische“ Künstler wie Linkin Park (USA), Justin Bieber (Kanada), Katy Perry (USA) mit Bembels zugeschmissen. Der Methusalix-Award in Gold ging an das Rock-Urgestein Sir Ozzy von Black Sabbath. Hurra! Während heisse Newcomer wie U2 oder Alicia Keys wie wild über die Bühne schlurften. Auch lustig: „Best German Act“ ist laut des MTV-Publikums nicht Kraftklub, Kraftwerk, Cro oder Sido, sondern die Bundesvision-Song-Contest-Gewinner Revolverheld. Na denn man tau!
Hier ein paar der ominösen MTV-EMA 2014-Gewinner zum Staunen, Wundern, Ärgern, Mitschreiben und Auswendiglernen. In Klammern: Die wichtigsten, kompetentesten Live-Kommentare:
Biggest Fans: One Direction (Hä?)
Bester Song: Ariana Grande mit „Problem“ (Was!?)
Bester Pop: One Direction (Wie?!)
Bester Hip Hop: Nicki Minaj (Aha!)
Bester Song mit einer Message: Beyoncé mit „Pretty Hurts“ (Wieso ???)
Global Icon: Ozzy Osbourne :)
Bester Männlicher Act: Justin Bieber („Männlicher Act“?!)
Best Live Act: One Direction (Wie?!)
Bester Rock-Act: Linkin Park (Hä!?)
Bester Worldwide Act: Bibi Zhou (Na?)
Bester Look: Katy Perry (Uff!)
Bester Weiblicher Act: Ariana Grande (So, so….)
Bester Push: 5 Seconds Of Summer (Hä ???)
Bester Newcomer: 5 Seconds Of Summer (Hä hochzwei???)
Bester Alternative-Act: Thirty Seconds To Mars (Huh ?!?)
Bestes Video: Katy Perry mit „Dark Horse“ (Hihi!)
Bester Electronic Act: Afrojack (Nanu ?!)
Bester World Stage Act: Enrique Iglesias (Ach!)
Bester deutscher Act: Revolverheld (Aha!!!)
Quelle: MTV Europe