Animal Collective, Future Islands, Beach House, Lower Dens: Die Liste erfolgreicher und innovativer Indie-Acts aus der unterschätzten und eher überschaubaren Metropole Baltimore ist traditionsreich lang. Das blutjunge Quintett Sun Club versucht, sich mit ihrem Gitarren-Indie-Pop-Debüt „The Dongo Durango“ dazuzugesellen.
Von einer recht lauten und grungigen Anfangsphase habe man sich sukzessive zu einer Melodien-, Emotionen- und Chöre-liebenden Indie-Pop-Formation entwickelt, die den stimmlichen Pathos des Punk, die Leichtigkeit des Surf-Riffs und die Beat-Hopserei des Pop in sich vereint. Klingt nicht nur in ihrem Werdegang, sondern auch im Endergebnis den Local Natives-Kollegen von der Westküste sehr nah. Auch die schon wieder untergegangenen WU LYF können, gerade wegen des emotionsgeladenen Gesangs, als Referenz herhalten.
Viel mehr gibt es im Grunde noch nicht zu sagen über Sun Club. Ein Debütalbum mit neun Songs und zwei Interludes, welches es gerade einmal auf 27 Minuten Länge schafft, gibt einfach zu wenig her. Da wären eine oder zwei klug gestreute EPs schlauer gewesen und hätten vielleicht geholfen, mehr Interesse zu wecken.
Denn, dass der urbane, tanzbare Indie-Melancholie-Rock dieser Jungspunde stellenweise zu gefallen weiß, steht außer Frage, nur inwieweit sich ihr Sound von bereits bestehenden leichten Spielarten des Indie-Rock distinguiert und wir das unbedingt hören müssen, sollten Sun Club schon noch mal genauer darlegen beim nächsten Versuch.