Natürlich macht sich erst einmal leichte Panik breit, wenn man von der Kombination Österreich/Island liest. Wohin wird die Reise gehen? Conchita Wurst meets Björk? Auweia, das braucht nun wirklich kein Mensch. Aber keine Bange, im Fall von Chili And The Whalekillers begrenzt sich der österreich-isländische Input lediglich auf… Ja, auf was eigentlich? Im Grunde spielt die Herkunft der fünf in Wien ansässigen Musikanten überhaupt keine Rolle.
Auf ihrem neuen Album “Words On Tuesday” präsentieren die feurigen Chili And The Whalekillers einen ungezwungenen, durchaus international konkurrenzfähigen Mix aus luftig lockerem 60s-Pop und schrammeligem Surf-Folk. Derartige Klänge hüpfen weder in schöner Regelmäßigkeit über die Alpen, noch werden sie häufig von nordischen Windströmungen in Richtung Festland getrieben. Ist aber eigentlich auch völlig schnuppe, warum, wieso, woher und überhaupt. Wichtig ist nur, dass es gut klingt. Und das tut es – und zwar durchgehend.
Während Songs wie “Day And Age” und “Colorado” vor dem Erbe der The Mamas & The Papas knien, verkriecht sich das kratzige “Laundry Room” in einer staubigen Garage. Andere Dreiminüter verschlägt es lieber in depressive Kammerspielsphären (“Pornographic Princess”, “The Letter”). Wieder andere zieht es an die frische Luft (“Portrait Of A Ladyfish“, “Lovers Of The Century”). Letztlich ist es aber egal, in welche Richtungen die Fühler ausgestreckt werden. Am Ende trifft man sich eh wieder zum gemeinsamen Stimmungsaustausch.
Aufgepeppt mit pointiertem Saxonfongeblase und gelegentlichen Piano-Einwürfen versprühen die zwölf neuen Songs auf “Words On Tuesday” angenehm frühlingshafte Vibes. Die hin und wieder eingestreuten kleinen Stimmungsdämpfer sorgen für die richtige Balance; denn seien wir doch mal ehrlich: Ein Frühling ohne ein, zwei triste Regentage ist schließlich auch kein richtiger Frühling, oder?
