Eine neues Primal Scream-Album? Sehr schön! Wir heißen es natürlich standesgemäß mit der Frage willkommen: Ene, mene, mu, wie klingst denn du? Warum wir das tun? Nun, wer mit dem bisherigen Schaffen der Briten um Mastermind und Aushängekauz Bobby Gillespie vertraut ist, der weiß: Ein neues Primal Scream-Album kann nach allem klingen.
So auch anno 2016. Abermals tanzen Bobby Gillespie und Co mit „Chaosmosis“ auf diversen Hochzeiten.
Ein bisschen Neo-Rave, eine Prise Psycho-Rock und jede Menge pointierte Zusätze aus dem Synthie-Pop-Archiv: Primal Scream schütteln mal wieder massenhaft Oha-Momente aus den Ärmeln.
Da wäre beispielsweise das lasziv schwingende Melodie-Wunderwerk „I Can Change“. Wie ein trippelndes Sammelsurium feinster Klangtupfer hüpft der Dreiminüter mit einem imaginären Grinsen im Gesicht in Richtung Gehörgänge. Dort rennt er offene Türen ein, wie viele andere auch.
Darunter Songs wie die flirrende Discokugel „Trippin‘ On Your Love“, die schluchzende Halbballade „Private Wars“ oder das noisige Linientreu-Gewurstel namens „When The Blackout Meets The Fallout“.
Der Titel „Chaosmosis“ des mittlerweile elften Primal Scream-Studioalbums ist Programm. Hier herrscht Chaos. Definitiv. Nichtsdestotrotz stürzt man sich nur allzu gerne in die detailverliebt arrangierte Melange aus Pop, Rock und Elektro.
Und spätestens nach zwei Durchläufen erscheint er dann vor dem geistigen Auge: der sich wieder einmal ins Fäustchen lachende Bobby Gillespie, der genau weiß, dass die Massen dieser Tage vor den heimischen Musikanlagen sitzend, die Augenbrauen hochziehen werden.
Ziel erreicht. Once again. Bobby, du alter Teufelskerl! Applaus, Applaus!