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Run Liberty Run – We Are – Mehr Schein als Sein

Schneeweiße Designer-Garderobe, stylische Frisuren und Gesichter, die aus der BRAVO-Foto-Lovestory stammen könnten: Die vier Karlsruher Jungs von Run Liberty Run machen es Neugierigen mit Hang zu härteren Klängen nicht gerade einfach.

Auf den ersten Blick wirkt die Band nämlich alles andere als mit schwermetallischen Wassern gewaschen. Doch Run Liberty Run sind eine Rockband. Bisweilen dreht das Quartett sogar richtig auf und versucht sich an einer explosiven Melange aus Modern-Metal und Alternative. Bis man allerdings an die Hartwurst-Wurzeln des Quartetts stößt, muss man sich erst einmal durch einen musikalischen Dschungel aus Pop, Soft-Rock und Boyband-Eurodance kämpfen.

So geht es also mit der imaginären Machete durch Soundwelten, in denen Großraumdiskotheken, Schulaulahallen und miefige Hinterhof-Proberäume gleichermaßen auf Gästefang gehen. Flirrende Synthies, in Hall gebettete 80s-Schlagzeug-Rhythmen und doppelspurige Gitarrensalven bilden das Fundament, auf dem sich Run Liberty Run mit Songs wie “Ashes And Dust”, “We Are” und “Closer”  für den Einzug in den Pop-Rock-Olymp bewerben.

Mit süffigen Melodien, einer zwischen hart und zart pendelnde Stimme an vorderster Front und einer deftigen Sound-Pathos-Brise im Rücken hauen Run Liberty Run mächtig auf den Putz. Große Spuren hinterlassen sie allerdings nicht. Da helfen auch keine eingestreuten Extrem-Passagen aus der Metal-Schatulle (“Sayonara”, “Bengal Fires”).

Zu aufgesetzt und kantenlos präsentieren sich die Karlsruher Newcomer mit ihrem Crossover-Mix für Orientierungslose. Der Zug fährt hier ganz klar in Richtung Auffallen-um-jeden-Preis. Mag sein, dass der eine oder andere hier mit einsteigt. Aber letztlich löst man hier nur ein Kurzstrecken-Ticket. Und Abfahrt…

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