Es soll doch immer noch vermeintliche Insider und Experten da draußen geben, die behaupten, dass es sich bei BirdPen lediglich um ein Seitenprojekt von Archive-Mitglied Dave Pen handele. Dem ist natürlich nicht so. Der gute Dave tingelt zwar schon seit über zehn Jahren mit den Jungs und Mädels von Archive durch die Lande. Aber ohne BirdPen wäre er wahrscheinlich nie dort gelandet.

Zusammen mit seinem Duo-Partner Mike Bird tüftelt Dave nämlich schon seit 2003 an experimentellen Pop-Sounds, die mittlerweile gerne mit denen von Bands wie Depeche Mode, Talk Talk, The Beta Band und Radiohead in einen Topf geworfen werden. Und das nicht zu Unrecht, wie auch das neue Studioalbum der beiden Klang-Nerds mal wieder eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Inspiriert und befeuert vom politischen Chaos auf der Insel, präsentiert sich “O’ Mighty Vision” wie eine in Klang gegossene Ohrfeige für all die korrupten und heuchlerischen London-Obrigen. Aufgenommen in den weltberühmten Abbey Road Studios schlängeln sich die acht neuen Songs durch dunkle Themse-Gassen und drücken dabei jeder auf dem Wege liegenden Lüge und jedem nicht eingehaltenen Versprechen ihren markanten Stempel auf.

Einzelne Tracks besonders hervorzuheben macht nur wenig Sinn. “O’ Mighty Vision” imponiert eher als stimmiges Ganzes. Umgarnt von fluffigen Erinnerungen aus dem Pop-Archiv und eingehüllt von der Produktionsdichte der Gegenwart nehmen die Songs den Hörer mit auf eine Reise in der zugekokste Börsenzocker und machtgierige Vorstandsvorsitzende das Zepter schwingen.

Dave und Mike haben aber so langsam die Faxen dicke. Und so teilen sie kräftig aus – und zwar mit Nachdruck. Denn: “Sometimes you can’t give a fuck, because there is madness everywhere.” Wohl wahr. In diesem Sinne: Weitermachen.

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