Mit ihrem unbekümmert zwischen Indie-Pop und 60s-Rock pendelnden Debütalbum „Earl Grey“ setzen die drei gerade mal 18-jährigen Girl Ray-Protagonistinnen ein nahezu perfektes erstes Ausrufezeichen für eine hoffentlich noch lange Karriere im Business.

Völlig ungezwungen und abseits gängiger Hit-Routen zieht das blutjunge Trio aus London konsequent seinen Stiefel durch. Inhaltlich geht es durchweg um persönliche Höhe- und Tiefpunkte, die sich im Leben einer 18-Jährigen – surprise, surprise – fast ausschließlich um zwischenmenschliche Beziehungen drehen.

Mit Politik und Co haben Poppy, Sophie und Iris noch nicht viel am Hut. Macht aber nichts. Musikalisch preschen Girl Ray dafür umso erwachsener um die Ecke.

Von „Östrogen-Pop“ ist die Rede, wenn die Mädels in Interviews über ihren Sound plaudern. Ja, das trifft es auch ganz gut auf den Punkt. Mit viel Melancholie im Gepäck werden Trennungen verarbeitet und Freunde umarmt.

Wenn sich der pumpende Bass mit Sophies glasklarer Stimme duelliert und im Hintergrund crunchige Gitarrenläufe Sixties-Grüße versenden, lassen Girl Ray so manch etablierten Act aus der Sound-Nachbarschaft spielend leicht hinter sich. Mit so viel Selbstbewusstsein und Energie schmeißt man an der Themse sogar ein dreizehnminütiges (!) Dynamik-Feuerwerk mit in den Topf („Earl Gray“ (Stuck In A Groove“).

Girl Ray machen einfach. Punkt. Sie lassen Songs wie das seicht groovende „Stupid Things“, den Ohrwurm „Monday Tuesday“ und das charmant holpernde „Ghosty“ im hellsten Indie-Pop-Glanz erstrahlen.

Und das mit gerade mal 18 Jahren. Respekt? Aber hallo! Applaus? Ohne Ende! Der Anfang ist gemacht. Jetzt nur nicht ummodeln lassen, sondern schön weiter in der Spur bleiben.

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