Nach einer siebenjährigen Auszeit, die so manch eingefleischten Anhänger an den Rand der Verzweiflung brachte, kehren die beiden Wolf Parade-Maniacs Spencer Krug und Dan Boeckner endlich wieder zurück ins Rampenlicht.
Mit im Gepäck haben sie ihr neues Studioalbum “Cry Cry Cry”, das in puncto Wahnwitz und Spielfreude genau da ansetzt, wo die beiden Kanadier im Jahr 2010 mit der Veröffentlichung ihres letzten Studio-Lebenszeichens „Expo 86“ aufgehört haben.
Zwischen Kniefällen vor dem Grab von Leonard Cohen (“Valley Boy”) und schallenden Ohrfeigen in Richtung Washington (“Am I An Alien Here”) präsentieren sich Wolf Parade, als wären sie nie wirklich weg gewesen.
Melancholie vereint sich mit pulsierender Euphorie (“You’re Dreaming”, “Incantation”). Bowieeske Opulenz schwebt auf Wattewolken (“Files On The Sun”). Und frickelige Prog-Pop-Kunst verschmilzt mit Harmonie-Rock aus der 80er-Schublade (“Baby Blue”).
“Cry Cry Cry” ist das Licht im Indie-Dunkel, die endlich gefundene Stecknadel im vor sich hin trocknenden Heuhaufen eines Genres, das sich schon viel zu lange im Kreis dreht.
Dank der Rückkehr des durchgeknallten Montreal-Duos können Freunde quirliger Garage-Pop-Sounds endlich wieder mit einem Lächeln im Gesicht durch den Alltag spazieren. Freudentränen. Nichts als Freudentränen. Hut ab, klatsch, klatsch, klatsch und die besten Grüße nach Übersee.
Wehe, ihr macht euch nochmal sieben Jahre aus dem Staub! Dann ist aber was los!