Organisch, einfühlsam und bisweilen hochgradig melancholisch: Das Debütalbum des Found-Mitglieds Ziggy Campbell alias Lomond Campbell hat nur wenig mit dem zu tun, was seine Home-Band in den vergangenen zehn Jahren zu einer Größe in der Experimental-Pop-Community werden ließ.
Statt mit modernes Synthie-Sounds, experimentiert Lomon Campbell auf „Black River Promise“ lieber mit dem warmen Klang akustischer Gitarren und ausladenden Streicher-Sounds. Dazu kommt eine Stimme, die man an jedem Lagerfeuer dieser Welt mit Kusshand begrüßt.
Behutsam geleitet Lomon Campbell den Hörer durch eine Klangwelt, in der klassisches Singer/Songwriter-Liedgut (“Black River Promise”, “The Misery Bell”) mit groovendem Kammer-Pop verschmilzt (“Brutes In Life”).
Hinzu gesellen sich eine Prise 60s-Pop (“The Lengths”) und Instrumentales aus der Klassik-meets-Americana-Schublade (“Acharacle”).
Schlussendlich ist man beseelt von einem Sound, der perfekt ins Jahreszeitenbild passt. Wenn draußen vor der Tür das bunte Laub von A nach B getragen wird und die ersten kühlen Herbstwinde durch die Straßen wehen, fungiert „Black River Promise“ daheim als wärmender Sound-Kamin.
Eingefleischte Found-Fans benötigen hier sicherlich mehrere Anläufe. Musikbegeisterte ohne Vorwissen hingegen, die hin und wieder gerne mal in entspannte Singer/Songwriter-Welten abdriften, setzen hier bereits nach dem ersten Durchlauf ein breites und zufriedenes Grinsen auf.
Unaufgeregte Zupf- und Streichkunst aus den schottischen Highlands: So macht der Herbst Spaß.