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The Academic – Tales From The Backseat

The Academic sind jung, haben Bock auf Gitarrenmusik und machen sie praktischerweise gleich selbst. Ihr Debütalbum „Tales From The Backseat“ schließt mit der Kindheit ab und begleitet die junge irische Band dabei, wie sie sich selbst in den Fahrersitz hebt.

Aber was machen die jungen Iren eigentlich, wenn sie nicht gerade ihren Kindersitz aus dem Fenster schmeißen? Indie-Rock, Brit-Rock, gibt’s also doch noch?

Würde man sich einzig und allein an den Charts orientieren, um sich ein Bild von der momentanen Situation junger Rockbands zu machen, könnte sich schnell eine sehr deprimierende Vermutung einstellen. Gibt’s wirklich keine Insulaner mehr, die in die Fußstapfen ihrer Vorfahren treten? Nur noch einsame Schlafzimmerpoeten, die sich in Lo-Fi-Produktionen selbst verwirklichen und auf Soundcloud zur Schau stellen?

Quatsch. Und The Academic sind nicht der einzige Beweis dafür. Catfish And The Bottlemen gibt’s schon länger, Rory Wynne ist ähnlich jung und unverbraucht, und die Crew um Coasts und The Hunna macht ja jedenfalls auch Musik mit der Klampfe.

Genug Abwechslung? Nicht unbedingt. Denn auch, wenn The Academic ihren eigenen Sound mitgebracht haben und auf ihrem Debütalbum präsentieren, erinnert vieles an anderes.

In „Bear Claws“ klingt Craig Fitzgerald fast genau wie Van McCann von Catfish And The Bottlemen. “Different“ und „Fake ID“ klingen etwas nach der umtriebigen Pop-Schelle von Two Door Cinema Club. Killers-Bombast kommt manchmal auch durch.

Ist man allerdings ganz ehrlich, dürfte kaum jemand vom Debütalbum einer so jungen Band etwas anderes erwartet haben. Fitzgerald hat mehr Charisma als so mancher Alteingesessener, die Songs mehr Ohrwurm-Potenzial als die Debütalben irgendeiner dieser Bands.

Was fehlt? Ist der letzte Schliff, der letzte Grund, gerade diese Gruppe hören zu wollen, ein Quäntchen Charakter.

„Tales From The Backseat“ gibt eine erste Aussicht – den Prolog einer Geschichte, die noch lange nicht auserzählt ist. Für die Clubs, mit denen The Academic jetzt noch Vorlieb nehmen müssen, sind die Songs jetzt schon zu groß.

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