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The Gardener And The Tree – 69591, LAXÅ

Ein mit einem schwedischen Ort betiteltes Werk, das sehr nach dem derzeit ziemlich angesagten Indie-Folk aus dem Vereinigten Königreich klingt, aber aus der Schweiz stammt: Was verwirrend klingt, sind die Eckdaten des Debütalbums von The Garden & The Tree – und so viel vorab: Es braucht sich nicht vor der Konkurrenz aus dem UK zu verstecken.

Was die fünfköpfige Truppe da abliefert, erinnert ein bisschen an Mumford & Sons, wenn man deren Sänger täglich mit Whiskey gurgeln ließe. Dass die fünf Jungs aus dem kleinen Schaffhausen stammen, das gemeinhin nicht als Musikmetropole bekannt ist, verwundert ein bisschen, schließlich taugt der Sound auf „69591, LAXÅ“ durchaus zu einer internationalen Karriere.

Hier treffen großartige Folk-Momente auf massentaugliche Klänge, ein Geflecht aus kunstvoll gespielten Instrumenten trifft auf eine grandiose Stimme. Die ist immer mit etwas Schwermut behaftet, aber das tut dem Charme der Platte keinen Abbruch.

Die LP ist außerdem ziemlich abwechslungsreich – musikalisch, aber auch textlich. Eröffnet wird das Werk beispielsweise vom imposanten „Of Hopes & Failures“, wo es um die großen Themen geht. Darauf folgt „7$ Shopping“, das genau das behandelt, was sein Titel vermuten lässt: Sieben Tacken im Einkaufszentrum mal richtig aus dem Fenster zu schmeißen. Vielleicht kein lyrisches Meisterwerk, aber nichtsdestotrotz sehr spaßig.

Die fünf Jungs warten auch im weiteren Verlauf von “69591, LAXÅ” mit allem auf, was die Schnittstelle zwischen Indie, Folk, Rock und Pop so zu bieten hat: Schnelle Gute-Laune-Momente und ein nachdenklicher Sound geben sich die Klinke in die Hand.

Die eingängigen, langsam an- und wieder abschwellenden Melodien tun ihr Übriges, dass man dieses Album so schnell nicht vergessen wird.

Insgesamt ist „69591, LAXÅ“ ein wirklich gut gemachtes Debüt. Das, was von der Platte am längsten im Gedächtnis bleiben wird, sind die Vocals von Manuel Felder. Das heißt nicht, dass der Rest schlecht wäre, nur gibt es eben derzeit schon eine ganze Flut an Indie-Folkern, die ihre Sache allesamt gut machen.

Da muss man schon herausstechen und das ist den Eidgenossen vor allem wegen ihres Frontsängers gelungen.

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