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Dilly Dally – Heaven

Ist Dilly Dally eine Band oder ein Pseudonym für ihr Aushängeschild Katie Monks? Das haben sie auf dem Weg zu ihrem zweiten Album „Heaven“ herausgefunden.

Sie sind eine Band. Fällt von außen nicht auf den ersten Blick auf. Sichtbar ist Sängerin und Gitarristin Katie Monks mit prägnantem Pony und ihrer weißen Flying V.

Das Video zum Opener „I Feel Free“ fasst das filmisch zusammen. Monks zieht einen Sarg durch düstere Natur. Zum ersten Aufbäumen des Songs beginnt sie, ihre Bandkollegen und ihre Flying V auszugraben.

Benjamin Reinhartz an den Drums, Mitgründerin Liz Ball an der Gitarre und Jimmy Tony am Bass. Wiederbelebung mit Zigarette, Brille und Gitarre. Blendend weiße Live-Erinnerungsfetzen. Als sie rauchend aufgibt, gehen die Augen auf.

Metaphorisch für die Entstehung der Scheibe. Zerrüttet nach intensivem Touren zum Debütalbum „Sore“. Katie Monks zieht sich zurück ins Schlafzimmer und schreibt einige Monate alleine. Tracks werden daraus erst, als die anderen dazukommen.

Die Platte sortiert sich von Anfang bis Ende um die Vielfalt und Energie von Monks’ Stimme. Meist im krassen Gegenteil zum Girlie-Auftreten am Rande des Harmonischen. Sie haucht, singt, schreit, kreischt, fräst sich fast krächzend durch die metallisch anmutenden Riffs.

„Doom“ beginnt mit ruhigen Drums, dem Titel entsprechend. Fräsende Gitarren lösen das Missverständnis auf. Monks’ Stimme überschlägt sich traurig aggressiv zu Low-tempo-Noise.

Weiter geht es mit einem wechselhaftem Bad der Stimmungen. Depressiv, aggressiv, hoffnungsvoll, harmonisch. Der Sound dreht die Stimmungen schneller als man mitkommt. „Sober Motel“ thematisiert die Gefühle zum angehenden Alkoholproblem des Bassisten. Schleichend drohend und kreischend, zerrend laut.

Am Ende der Platte, zu Beginn der Titeltracks, werden wir ein letztes Mal in vermeintlich lieblicher Harmonie gewähnt. Aber auch die geht im Laufe des Tracks zu Ende.

Lieblich aggressiver Alternative-Rock, mit einigen Einschlägen von Punk und vor allem bei den Gitarren mit Anleihen von Metal. Ein Wechselbad von Sounds und Emotionen. Zerstörung trifft auf Versöhnung. Schlussendlich überwiegt das Positive und „Marijuana“ bleibt als langsamer Ohrwurm im Kopf.

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