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The Crispies – Fake Leather – Videopremiere

The Crispies hauen ein neues Video raus, das heißt, eigentlich zwei. Jedenfalls sind während des Clips nicht nur der Titeltrack, sondern auch “Candy” aus „Fake Leather“, dem im März erschienenen, zweiten Album der Wiener Band, zu hören.

Eine Warnung von uns, die es schon gesehen haben, vorab: Die Farbe unserer von all den visuellen Reizen geblendeten und deshalb reflexartig feuerrot geriebenen Augenlider wirkt neben den Bildern des Musikvideos geradezu blass.

Tatsächlich ist das auf den Albumtitel und den gleichnamigen ersten der beiden Songs verweisende Lederimitat, das Sänger Tino Romana in Form einer halb College-, halb Bikerjacke am Körper trägt, eines der Bestandteile des Videos, das am wenigsten chemisch gefärbt aussieht.

Sonst lesen da retro-gestylte Mädchen mit gefärbten Sonnenbrillen wohlmeinend großzügig kolorierte Comics und essen unfassbar giftig aussehende Süßigkeiten: Kaugummis, Rießenlutscher und Cerealien-Ringe in allen Farben, die das menschliche Auge zu sehen im Stande ist.

Dazu trinkt Romana blaues Mundwasser, duscht in Klamotten und rappt betont gelangweilt einen Song, der laut Aussage der Band ein „guitar-beats-bastard“ ist – alles während hinter ihm coole Jungs Basketball spielen, versteht sich. Man muss zugeben, das hat was.

Ein Video, irgendetwas zwischen Collegemovie-Hommage und vollkommen überdrehtem, japanischen TV-Werbespot aus den 90er Jahren, das als quietschbuntes und deshalb ziemlich passendes visuelles Äquivalent wie der viel zitierte Arsch auf Eimer zur autotune-gepimpten Rock’n’Roll-Rap-Mischung der Österreicher passt.

Und während man sich noch fragt, wieso der fleißig als Posing-Unterlage genutzte Ford Mustang eigentlich cremefarben und nicht neongelb ist, parkt der Wagen in der Abenddämmerung auf einer Anhöhe vor hell erleuchteter Stadtkulisse und lässt die reizüberfluteten Gemüter zur Ruhe kommen.

Wie ein ziemlich episches Outro zu „Fake Leather“ legt sich der Track „Candy“ jetzt über die in nur einer Einstellung gedrehte Szene. Es gibt keine Hektik mehr im zweiten Teil des Videos und selbst die senfgelbe Makkaroni-Frisur des Sängers, die wir nur noch von hinten sehen, wirkt im schwindenden Licht der Szene fast als wäre sie natürlich. Gelungen!

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